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Rettet die Bienen!

Autor(en): Maria Stöhr am Sonntag, 13. April 2014
Quelle: © autan(autan)

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Warum die Biene essentiell für ein funktionierendes Biosystem ist und was in der Zukunft für sie gefährlich werden kann.

Warum die Biene essentiell für ein funktionierendes Biosystem ist und was in der Zukunft für sie gefährlich werden kann.

Bienen sind nicht nur als Lieferanten für süßen Honig wichtig. Vor allem die Bestäubungsleistung der fliegenden Insekten ist von großer Bedeutung. So ermöglichen sie Landwirten und Obstbauern reiche Ernten, erhalten die Gesundheit der Pflanzenkulturen und sichern die Nahrungsgrundlage verschiedener Tierarten. Deshalb ist es besonders wichtig, dass sie dem Biosystem erhalten bleibt

Eine wirtschaftliche Größe
Rund 85% der landwirtschaftlichen Erträge sind in Deutschland von der Bestäubung der Honigbiene abhängig. Damit besitzt die Bestäubungsleistung des Insekts einen vielfach höheren wirtschaftlichen Nutzen als die Honigproduktion. Die Honigbiene gilt nach Rind und Schwein sogar als drittwichtigstes landwirtschaftliches Nutztier. Von Bienen bestäubtes Obst und Gemüse hat in entscheidenden Qualitätsmerkmalen die Nase vorn. Das betrifft unter anderem Gestalt, Zucker-Säure-Gehalt, Fruchtbarkeit oder Lagerfähigkeit des Produkts.

Biologische Abläufe der Bestäubung
Eine Pflanze muss bestäubt werden, um Samen bilden zu können. Mit duftenden bunten Blüten lockt sie einen Bestäuber an. Die Honigbiene besitzt einen dicken Pelz, an dem bei jedem Blütenbesuch Blütenstaub kleben bleibt. Besucht sie später eine zweite Blüte, bleibt ein Teil des Pollens am Empfangsorgan der Pflanze haften und eine Befruchtung findet statt. Das Arbeitspensum einer Honigbiene ist sehr hoch. An guten Trachttagen besucht sie bei einem Flug rund 200 bis 300 Blüten.

Bienensterben
Doch die heile Bienenwelt ist in Gefahr. Schon seit Jahren geistert das Stichwort Bienensterben immer wieder durch die Medien. Walter Haefeker, Präsident des Europäischen Berufsimkerverbandes, meint dazu im Interview: „Gelegentlich kann man das ganz akut sehen, zum Beispiel 2008 im Oberrheingraben, aber zum Teil ist es auch ein Dahinsiechen, das nicht sofort erkannt wird.“ Die voranschreitende Kultivierung der Landschaft und eine monotone landwirtschaftliche Nutzung bewirken einen Rückgang von Nektar und Pollen spendenden Pflanzen. So hat die Honigbiene vor allem im Spätsommer Schwierigkeiten Nahrungsquellen zu finden. In dieser Zeit sammelt ein Bienenvolk normalerweise die Grundlage, um mit gut genährten Bienen über den Winter zu kommen. Und auch der Einsatz von Pestiziden hat Bienenvölkern auf der ganzen Welt während der letzten Jahrzehnte massiv geschadet.

Neue Gefahren
Anders als bei der Haltung von Hühnern oder Kühen kontrollieren Imker nicht jeden Aspekt ihrer Tiere, die Bienen sind immer noch Wildbienen. Und das heißt, dass die Imker keinen Einfluss auf die Pflanzen haben, die die Bienen zur Bestäubung nutzen und neben der einheitlichen Landwirtschaft auch in Ländern mit weit verbreiteter Gentechnik wie Spanien zunehmend auf Probleme stoßen. Zu den Auswirkungen von Bt-Gen-Mais auf Bienenvölker wurden in Deutschland Versuche durchgeführt. Walter Haefeker sorgt sich seitdem um die Zukunft der Bienen: „Es hat sich gezeigt, dass Bienen, die keine Bt-Mais-Pollen in ihrem Futter hatten, gesund geblieben sind und Bienen, die mit Bt-Mais-Pollen gefüttert wurden eine weit verbreitete Bienenkrankheit, nämlich Nosema, bekamen.“

Hilfe für die Bienen
Imker wie Walter Haefeker versuchen der Entwicklung, die jedes Jahr neue Bienenvölker auf dem Gewissen hat, durch das Aufbauen neuer Völker entgegenzuwirken. Einen kleinen Beitrag zur Unterstützung der Bienen kann aber jeder leisten, der eine private Grünfläche besitzt. Wer von Frühjahr bis zum Herbst für blühende Pflanzen im eigenen Garten sorgt, stellt den Bestäubern dort ausreichend Nahrung und Lebensraum zur Verfügung. So können die flotten Bienchen weiterhin summend und brummend durch die Lüfte jagen.

Weitere Infos zu den Gefahren und Aktionen für Bienen gibt es am Anfang dieser Seite im Interview mit Walter Haefeker zum Nachhören.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
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