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Tipps für den Notfall

Rettungsschwimmen für Anfänger

Autor(en): Daniel Simon am Samstag, 23. August 2014
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Quelle: © Benny Mazur(Benimoto)

Niemand möchte es erleben, doch es kann jedem passieren: Jemand ertrinkt und man weiß nicht, was zu tun ist. M94.5 hat für euch das Rettungsschwimmabzeichen abgelegt.
Niemand möchte es erleben, doch es kann es jedem passieren: Jemand ertrinkt und man weiß nicht, was zu tun ist. M94.5 hat für euch das Rettungsschwimmabzeichen abgelegt.
 
Zugegeben, der aktuelle Sommer macht es einem schwer, aber versetzt euch kurz in folgendes Szenario: Ihr liegt bequem an einem See, denkt an nichts Böses, genießt den Sommer und plötzlich hört ihr ein ersticktes Schreien. Jemand strampelt und schreit sich die Seele aus dem Leib und droht zu ertrinken. Ihr seid die einzigen, die es sehen. Was tun? Wenn ihr diese Frage ohne zu zögern beantworten könnt, herzlichen Glückwunsch, ihr seit für den folgenden Artikel überqualifiziert. Für alle anderen haben wir uns einem Kurs als Rettungsschwimmer unterzogen.
 
Bronze, Silber und Gold
 
Rettungsschwimmer werden ist relativ einfach, auch für Menschen, die „an den See gehen“ nicht zwangsweise mit „ins Wasser gehen“ verbinden.  Das heißt natürlich auch, dass nicht jeder, der ein Rettungsschwimmabzeichen besitzt, einen Bademeister im Schwimmbad ablösen kann. Das deutsche Rettungsschwimmabzeichen ist in drei Stufen eingeteilt. Rettungsschwimmer und Ausbilder Danny Reithmaier von der Wasserwacht erklärt diese Einteilung so: „Die Abzeichen in Bronze und Silber sind Vorstufen, ich würde mich mit diesen Abzeichen nicht als Rettungsschwimmer bezeichnen. Mit Gold kann man dann aber schon sagen: Der weiß, was er tut.“ Entsprechend unterschiedlich sind auch die Anforderungen für die verschiedenen Abzeichen Bronze, Silber und Gold.
 
Notruf
 
Dabei sind die Grundregeln gar nicht so kompliziert. Im Wesentlichen geht man bei einem Notfall im Wasser ganz genauso vor wie bei einem Notfall an Land. „Immer den Notruf absetzen und Hilfe holen. Das Wichtigste ist immer die eigene Sicherheit“, so Reithmaier. Denn auch wenn ein Ertrinkender sicher geborgen ist, ist er noch nicht gerettet. Neben dem offensichtlichen Ertrinken im Wasser gibt es noch eine zweite Art des Ertrinkens, das trockene Ertrinken. Beim trockenen Ertrinken kommt es durch eine Reizung des Nervus Vagus, der am Kehlkopf sitzt, zu Herzverlangsamung und Herzstillstand. Der Name trockenes Ertrinken kommt daher, dass bei diesem Tod kein Wasser in der Lunge gefunden wird. 
 
Nach dem Notruf
 
Für das Absetzen eines Notrufs braucht es natürlich noch kein Rettungsschwimmabzeichen. Das kommt erst danach ins Spiel. In der Ausbildung lernt man, wie man eine Person abschleppt, wie man in Kleidung schwimmt oder wie man sich im Notfall aus dem Würgegriff eines Ertrinkenden rettet. Letzteres ist aber schon fortgeschrittenes Handwerk und wird zum Beispiel beim Rettungsschwimmabzeichen Bronze nur theoretisch behandelt. Und auch die körperlichen Grenzen einer Wasserrettung werden ganz klar aufgezeigt. Reithmaier: „Niemand kann von einer 60 kg schweren Frau verlangen, dass sie einen 120 kg Mann, der in Panik um sich schlägt, aus dem Wasser holt. Er würde sie einfach mit unter Wasser ziehen.“ In einem solchen Fall soll man einfach schnell Hilfe holen und den Helfern genaue Angaben machen.
 
Wer bildet aus?
 
Ein Rettungsschwimmabzeichen ist also eine Art Erste Hilfe-Schein fürs Wasser. Allerdings ist es nur bei wenigen Arbeiten Pflicht. Trotzdem ist es, wie der Erste Hilfe-Schein, eine Ausbildung die jedem hilft: denen, die die Ausbildung machen und wissen, was im Notfall zu tun ist und denjenigen, die in Gefahr sind. Außerdem gibt es die Möglichkeit, seine Fähigkeiten als Schwimmer Jahre nach dem Schwimmunterricht in der Schule mal wieder zu überprüfen. Wer einen solchen Kurs machen möchte (hier sei noch einmal angemerkt, dass Bronze und Silber für Gelegenheitsplanscher wirklich machbar sind), kann das bei der Wasserwacht, dem Deutschen Roten Kreuz, der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft oder dem Arbeiter-Samariter-Bund tun. Die Kosten liegen zwischen 40 und 60 € pro Kurs. 
Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
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Donnerstag, 18. Oktober 2018
 
Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
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