Wenn unserem Körper ein Licht aufgeht
Sonnengeflutet
Der 21. Juni ist der längste Tag des Jahres. Doch die Sonne richtet sich nicht nur nach dem Kalender. Ein Wegweiser zu allem, was Licht mit dem menschlichen Körper anstellt.
Der 21. Juni ist der längste Tag des Jahres - es ist Sommersonnenwende. Doch die Sonne richtet sich nicht nur nach dem Kalender. Ein Wegweiser zu allem, was Licht mit dem menschlichen Körper anstellt.
Zu Beginn der Sommerzeit sind die Tage am längsten hell. Wenn dann die Sommersonne bis in die späten Abendstunden vom Himmel scheint, fühlen sich viele Menschen fitter und gut gelaunt. Licht wirkt sich allerdings nicht nur auf Stimmung und Gesundheit des Menschen aus. Auch viele andere Bereiche des Organismus werden davon beeinflusst.
Lichtgesteuert
Unsere ‚Innere Uhr’ wird entscheidend vom Licht beeinflusst. Schlafprobleme nach einem längeren Fernsehabend sind meist nicht dem spannenden Programm geschuldet. Der hohe Blauanteil in LED-Bildschirmen hindert uns am Einschlafen. Blaues kaltes Licht wirkt belebend, während warmes rotes Licht uns müde macht. Die Fotorezeptoren auf der Netzhaut, Ganglien genannt, reagieren auf das blaue Licht und stoppen infolgedessen die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Wir werden munter. Zumindest für den Computer gibt es aber eine Lösung für dieses Problem: Die Software f.lux entzieht dem Licht des Monitors automatisch die stechenden Blautöne, wenn es draußen dunkel wird - und hilft dem Körper dadurch, müde zu werden.
Aus dem Rhythmus
Auch das Reisen mit dem Flugzeug kann unseren Tag-Nacht-Rhythmus durcheinanderbringen, wenn mehrere Zeitzonen passiert werden. Wann der Körper schlafen oder wachen soll, wird ein weiteres Mal an der Art des Lichts ausgerichtet. Der belebende Blauanteil im Sonnenlicht steigt bis zum Mittag an. Danach nimmt er wieder ab. Das Auge gibt die Information an unser Gehirn weiter. Dieses bemisst daran unter anderem die Aktivitäten von Blutdruck und Atmung. Um einem Jetlag entgegenzuwirken wird im Flieger orangefarbenes Licht als Nacht- und bläuliches Licht als Weckbeleuchtung eingesetzt. Den Organismus strengt die Umstellung der inneren Uhr aber dennoch an.
Sonniges Vitamin
Natürliches Sonnenlicht macht den Menschen tatsächlich gesünder. Es wirkt sich zum Beispiel auf den Vitamin-D-Haushalt unseres Körpers aus. Vitamin D sorgt für starke Knochen und ein belastungsfähiges Immunsystem. Für die körpereigene Herstellung von Vitamin D ist Sonnenlicht ein wichtiger Bestandteil. Wenn UV-B-Strahlen auf die Haut treffen, wird das Provitamin D in das Vitamin D3 umgewandelt. Um unsere Vitamin-D-Speicher aufzufüllen, reichen fünf bis 25 Minuten direkte Sonne täglich. Allerdings gilt das nur von April und September. Im Winter sollten wir deshalb öfter fetten Fisch zu uns nehmen. Dieser kann den übrigen Vitamin-D-Anteil liefern.
Sommer, Sonne, gute Laune – diesen Dreisatz dürfen wir uns auf jeden Fall zu Herzen nehmen. Raus, raus, genießen so lange sie scheint, die liebe Sonne!