Spiegelneuronen zum Mitjubeln
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Mitfreuen dank Spiegelneuronen
Als Fußball-Fan jubelt man während der EM geradezu ekstatisch mit, wenn die eigene Mannschaft gewinnt. Nicht ganz unschuldig daran sind sog. Spiegelneuronen.
Als Fußball-Fan jubelt man während der EM geradezu ekstatisch mit, wenn die eigene Mannschaft gewinnt. Nicht ganz unschuldig daran sind sog. Spiegelneuronen.
Wenn man jemanden lächeln sieht, lächelt man unwillkürlich mit. Der Grund hierfür hat einen Namen: Spiegelneuronen. Die sind für unser angepasstes Verhalten verantwortlich. Ob wir selbst lächeln oder das Lächeln bei anderen beobachten, macht für Spiegelneuronen keinen Unterschied. Sie werden in beiden Fällen aktiviert. Vittorio Gallese, Professor am Physiologischen Institut der Universität Parma, ist ein Mitglied des Forscher-Teams, das die Spiegelneuronen Anfang der 90er Jahre entdeckt hat. Laut ihm steht die Forschung zu den Spiegelneuronen immer noch am Anfang. Man könne sich den Stand der Wissenschaft dazu wie einen Eisberg vorstellen, von dem nur die Spitze erforscht sei. Auf ein paar Erkenntnisse könne man aber schon zurückgreifen: „Es hat sich gezeigt, dass Spiegelneuronen sofort einen grundlegenden Mechanismus für die Arbeitsweise unseres Gehirns ausbilden, wenn wir in Beziehung mit jemand treten. Das ist die gleiche Logik, die auch für Emotionen und Empfindungen angewandt wird.“
Was Spiegelneuronen tun
In unserem Gehirn spiegeln die Neuronen äußere Eindrücke und lassen uns miterleben, was um uns herum passiert. Wir nehmen die Vorgänge in unserem Körper wahr, das Wahrgenommene hängt also eng mit der eigenen Körperwahrnehmung zusammen. Doch das Mitfühlen hat laut Professor Gallese auch Grenzen. „Natürlich wird nicht alles geteilt, andernfalls würde die Einfühlung in andere zu einem psychopathologischen Zustand führen. Man würde die Grenze seines körperlichen Selbst verlieren. Und das ist tatsächlich das, was wir vor Kurzem bei einer Gruppe von schizophrenen Patienten festgestellt haben“. Spiegelneuronen sind also dafür verantwortlich, dass wir uns in andere hineinversetzen können. Eine unkontrollierte Aktivität der Spiegelneuronen hingegen macht die Welt für Schizophrene unverständlich. Vittorio Gallese erklärt den vermuteten Zusammenhang zwischen Schizophrenie und überaktiven Spiegelneuronen: „Ein Teil des Mechanismus, der normalerweise deaktiviert wird, wenn wir die affektive Erfahrung von anderen gemacht haben, schaltet sich im Gehirn von schizophrenen Patienten nicht ab. Dies könnte ein Teil des neuronalen Problems sein.“
Möglicher Nutzen für die Körpertherapie
Diese Erkenntnisse könnten auch neue Ansätze für die Körpertherapie verbessern, erklärt Peter Henningsen, Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum rechts der Isar. Man verstünde besser, was eigentlich mit jemandem passiert, der im Rahmen einer Körpertherapie neue Erfahrungen mit seinem Körper macht: "Viele unserer Patienten haben ja Probleme mit dem Prozess der sogenannten Mentalisierung, also dem Einfühlen in andere Menschen. Und das kann man eben auch durch körperliche Übungen, durch körpertherapeutische Ansätze, verbessern. Warum das so ist, ist durch diese Entdeckung sehr viel besser verstehbar.“
Wenn man jemanden lächeln sieht, lächelt man unwillkürlich mit. Der Grund hierfür hat einen Namen: Spiegelneuronen. Die sind für unser angepasstes Verhalten verantwortlich. Ob wir selbst lächeln oder das Lächeln bei anderen beobachten, macht für Spiegelneuronen keinen Unterschied. Sie werden in beiden Fällen aktiviert. Vittorio Gallese, Professor am Physiologischen Institut der Universität Parma, ist ein Mitglied des Forscher-Teams, das die Spiegelneuronen Anfang der 90er Jahre entdeckt hat. Laut ihm steht die Forschung zu den Spiegelneuronen immer noch am Anfang. Man könne sich den Stand der Wissenschaft dazu wie einen Eisberg vorstellen, von dem nur die Spitze erforscht sei. Auf ein paar Erkenntnisse könne man aber schon zurückgreifen: „Es hat sich gezeigt, dass Spiegelneuronen sofort einen grundlegenden Mechanismus für die Arbeitsweise unseres Gehirns ausbilden, wenn wir in Beziehung mit jemand treten. Das ist die gleiche Logik, die auch für Emotionen und Empfindungen angewandt wird.“
Was Spiegelneuronen tun
In unserem Gehirn spiegeln die Neuronen äußere Eindrücke und lassen uns miterleben, was um uns herum passiert. Wir nehmen die Vorgänge in unserem Körper wahr, das Wahrgenommene hängt also eng mit der eigenen Körperwahrnehmung zusammen. Doch das Mitfühlen hat laut Professor Gallese auch Grenzen. „Natürlich wird nicht alles geteilt, andernfalls würde die Einfühlung in andere zu einem psychopathologischen Zustand führen. Man würde die Grenze seines körperlichen Selbst verlieren. Und das ist tatsächlich das, was wir vor Kurzem bei einer Gruppe von schizophrenen Patienten festgestellt haben“. Spiegelneuronen sind also dafür verantwortlich, dass wir uns in andere hineinversetzen können. Eine unkontrollierte Aktivität der Spiegelneuronen hingegen macht die Welt für Schizophrene unverständlich. Vittorio Gallese erklärt den vermuteten Zusammenhang zwischen Schizophrenie und überaktiven Spiegelneuronen: „Ein Teil des Mechanismus, der normalerweise deaktiviert wird, wenn wir die affektive Erfahrung von anderen gemacht haben, schaltet sich im Gehirn von schizophrenen Patienten nicht ab. Dies könnte ein Teil des neuronalen Problems sein.“
Möglicher Nutzen für die Körpertherapie
Diese Erkenntnisse könnten auch neue Ansätze für die Körpertherapie verbessern, erklärt Peter Henningsen, Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum rechts der Isar. Man verstünde besser, was eigentlich mit jemandem passiert, der im Rahmen einer Körpertherapie neue Erfahrungen mit seinem Körper macht: "Viele unserer Patienten haben ja Probleme mit dem Prozess der sogenannten Mentalisierung, also dem Einfühlen in andere Menschen. Und das kann man eben auch durch körperliche Übungen, durch körpertherapeutische Ansätze, verbessern. Warum das so ist, ist durch diese Entdeckung sehr viel besser verstehbar.“