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Schwangerschaftsabbrüche

Verlorenes Leben in Zahlen

Autor(en): Sophie Dechansreiter am Mittwoch, 2. Dezember 2015
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Quelle: M94.5

Ein Ultraschallbild - aber ohne Baby

24.100 Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland allein in den letzten drei Monaten. Klingt viel, aber in anderen Ländern sind die Zahlen noch höher.

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat neue Zahlen zu Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland veröffentlicht. Gemeldet wurden von Juli bis September rund 24.100 Abtreibungen – 0,9 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Jahres 2014. Rechnet man die Zahl hoch, kommt man auf etwa 100.000 Abtreibungen in Deutschland in einem Jahr. Würden alle diese Menschen aufwachsen, könnten sie zusammen eine Stadt gründen, die etwa so groß ist wie Erlangen.

Abtreibungen gibt es in allen Altersgruppen, am häufigsten sind sie aber bei den noch jüngeren Schwangeren zwischen 18 und 34 Jahren. Mehr als die Hälfte von ihnen hat aber davor schon einmal Nachwuchs bekommen.

Die Gründe

Ein Grund für die vielen Abtreibungen ist laut dem Statistischen Bundesamt vor allem die sogenannte Beratungsregel. Demnach müssen sich Frauen an eine staatlich anerkannte, unabhängige Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle wenden und dort ein Gespräch wahrnehmen. Danach entscheiden sie sich für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch.

Ein geringer Anteil lässt sich dagegen kriminologisch oder medizinisch begründen. Ein Schwangerschaftsabbruch ist in Deutschland erlaubt, wenn eine Gefahr für die Gesundheit der Mutter besteht. Auch im Fall eines Verbrechens wie einer Vergewaltigung erlaubt der Gesetzgeber den Schritt. Diese Begründung ist in den vergangenen Jahren glücklicherweise aber immer sehr selten gewesen: 2014 waren nur 41 von insgesamt 99.715 Schwangerschaftsabbrüchen durch Straftaten ausgelöst. In den vorherigen Jahren waren es sogar noch weniger Fälle.

Andere Länder, andere Sitten

Anders sieht es in El Salvador aus, hier sind Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich verboten. Gleichzeitig gibt es dort aber kaum Aufklärung und der Zugang zu Verhütungsmitteln ist auch nicht ganz einfach. Deshalb wird dort auch die höchste Quote an Teenager-Schwangerschaften in Lateinamerika verzeichnet. Es gibt Fälle bei denen Frauen mit Fehlgeburten verhaftet werden, weil man davon ausgeht, dass sie heimlich eine Abtreibung durchgeführt haben. Ihnen drohen dann sehr lange Haftstrafen.

In China hingegen, sind Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich erlaubt, es gibt auch keine Fristenregelung. Es sind sogar Fälle bekannt, in denen Frauen im achten Schwangerschaftsmonat zur Abtreibung gezwungen wurden. Ein großes Problem war auch die Ein-Kind-Politik, durch die sich viele Familien zur Abtreibungen gezwungen sahen, vor allem bei Mädchen. Es heißt, dass die Zahl der Abtreibungen und die der Geburten in etwa gleich hoch waren. Mittlerweile wurde die Ein-Kind-Politik aber abgeschafft.

Weltweiter Vergleich

Im weltweiten Vergleich fällt auf, dass die Mittelwerte der einzelnen Regionen auf der Welt recht stark schwanken: zwischen 12 und 43 Abtreibungen kommen auf 1000 Schwangerschaften. Allerdings findet man dazu in verschiedenen Quellen abweichende Werte. Hier haben wir die Zahlen für die Kontinente zusammengefasst:

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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