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Geschichte der Schokolade

Vom Heilgetränk zur Kalorienbombe

Autor(en): Elsbeth Föger am Donnerstag, 12. Februar 2015
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Quelle: © Moyan Brenn(Moyan_Brenn)

Schokolade

Nicht immer galt Schokolade als Dickmacher: In Europa eingeführt wurde das Maya-Getränk gar als Fastengetränk und Heilmittel.
Trauben-Nuss, Nougat-Mandel oder Baileys-Vollmilch: Regale voller Schokolade in allen möglichen Variationen gehören zu unserem Dessert-Alltag längst dazu. Ein Streifzug durch die Schokoladen-Geschichte zeigt: Das war nicht immer so. 
 
Kakao – die scharfe Versuchung 
 
Das alte Kakaorezept der Azteken? Für heutige Schokoladenfans wohl gewöhnungsbedürftig: Sie tranken die „heiße Schokolade“ kalt, gerne mit Chili, manchmal mit Honig vermischt. Genauso wie die Mayas kannten auch die Azteken die Kakaopflanze schon lange, bevor europäische Schiffe in Südamerika landeten. Auch in indigenen Gesellschaften galt Schokolade wie später in Europa als Luxusmittel, das den Reichen vorbehalten war. Doch die setzten es nicht nur als Nahrungsmittel ein: Kakaobohnen benutzte man auch als Zahlungsmittel und als Medizin gegen Durchfall. Sogar ein alkoholisches Schokogetränk gab es: Dafür ließ man das Fruchtfleisch der Kakaofrucht lange gären. 

 

Schokolade als Statussymbol: Aus solch teuren Porzellantassen tranken fürstliche Schokoladenliebhaber früher ihren Morgenkakao.         Ⓒ Elsbeth Föger, M94.5
 
Schokolade auf Rezept 
 
Den europäischen Kolonialherren gingen anfangs nicht gerade die Augen auf, als sie das einheimische Schokoladengetränk probierten. Zu scharf, und dann auch noch kalt? Kakao schätzte man anfangs nicht wegen seines Geschmacks – sondern wegen seines hohen Nährwerts. Ärzte empfahlen die heiße Schokolade für Alte, Kranke und Schwache. In Klöstern wurde Kakao gar zu einem beliebten Fastengetränk. Erst, als man das Getränk warm und mit Zucker vermischt servierte, fand es in Europa auch bei Adeligen Anklang. Sich morgens Kakao ans Bett bringen lassen und das süße Getränk aus Porzellantassen schlürfen – das gehörte im 17. Jahrhundert an vielen Fürstenhöfen zur Morgenroutine. Ein kulinarisches Muss, aber gleichzeitig auch ein starkes Statussymbol. 
 
Der Siegeszug der Schokoladentafel 
 
Lange war die Schokolade den Adeligen vorbehalten – zur Massenware wurde sie erst im 19. Jahrhundert. Dank technischer Neuerungen gelang es, das billigere Kakaopulver herzustellen. Das schmeckte zwar weniger intensiv, ließ sich der Kakaobohne aber in großen Massen abpressen. Auch niedere Bevölkerungsschichten hatten Geschmack an der Schokolade gefunden – auch wenn man Kakao immer noch als nährstoffreiches Nahrungsmittel für schuftende Fabrikarbeiter empfahl. So himmlisch wie heute dürfte das aber nicht immer geschmeckt  haben: Manche Betreiber mischten Kreide oder Olivenöl in die Schokolade, um die Herstellungskosten zu senken. Und als die Firma Hershey’s im Zweiten Weltkrieg Schokoladeriegel für die Armee herstellte, sollten die möglichst pampig schmecken – damit die Soldaten sie nicht gleich aufaßen. 
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