Von Schwein zu Mensch
Es herrscht Spenderorganmangel. Mögliche Abhilfe in Zukunft: die sog. Xenotransplantation sein, bei der Organe von Tieren in Menschen verpflanzt werden.
Es herrscht Spenderorganmangel. Mögliche Abhilfe in Zukunft: die sog. Xenotransplantation sein, bei der Organe von Tieren in Menschen verpflanzt werden.
Werden Organe von einem Tier in einen Menschen verpflanzt, spricht man in der Medizin von einer „Xenotransplantation“. Das kann heißen: Schwein gehabt – und zwar in der Brust. Forscher aus aller Welt arbeiten daran, ganze Tierorgane in den Menschen zu transplantieren. Zuvor behandelte Herzklappen werden schon routinemäßig verpflanzt – und die kommen ausgerechnet von dem Tier, das wir sonst nur von unseren Tellern kennen: Dem Schwein. Auch für vollständige Organe könnten diese Tiere in Zukunft ein vielversprechender Spender sein. Die Organe von Schweinen sind in ihrer anatomischen und physiologischen Struktur mit denen von Menschen vergleichbar. Das Herz von Schweinen erreicht eine vergleichbare Leistung und ist dabei auch noch klein genug, um in die menschliche Brust zu passen.
Neben Organen könnten in Zukunft aber auch Zellen transplantiert werden, beispielsweise Inselzellen aus der Bauchspeicheldrüse. Bei Diabetikern sind diese Zellen zerstört und können kein Insulin mehr produzieren. Auch hier könnten Tiere mehr sein als nur Nahrungsmittellieferanten: Durch Transplantieren tierischer Inselzellen in den Menschen wird die Insulinspritze vielleicht bald überflüssig werden.
Einfach ist das aber natürlich nicht. Schwein und Mensch sind zwei unterschiedliche Spezies und das führt zu Problemen. Da wäre einmal das menschliche Immunsystem, das so ziemlich alles hasst, was es als „xeno“ – also fremd – erkennt. Die schweinisch gute Leber kann da schnell abgestoßen werden. Abgesehen vom Umstand, dass in manchen Religionen Schweine grundsätzlich als unrein angesehen werden, sind auch Krankheiten zu berücksichtigen, die insbesondere durch Viren übertragen werden. Beim Schwein wurden schon Retroviren entdeckt, die im Labor auf menschliche Zellen übertragbar sind.
Xenotransplantation ist übrigens keine neue Entwicklung: 1964 wurde bereits drei Jahre vor der ersten Mensch-zu-Mensch-Herztransplantation ein Schimpansenherz in einen Menschen transplantiert – mit zweifelhaftem Erfolg, denn das Herz des Schimpansen war zu klein. Es muss also noch viel geforscht werden. Dennoch wird die Xenotransplantation voraussichtlich an Bedeutung zunehmen. Der Grund ist die Organknappheit. Nicht selten kommt es vor, dass ein Mensch, der dringend eine neue Leber bräuchte, keine erhält und deswegen stirbt. Wenn es in Zukunft möglich wäre, Tierorgane ohne größere Probleme in den Menschen zu übertragen, würden viele Patienten auf der Organ-Warteliste davon profitieren.
Bildquelle: metalhero1993 unter CC BY 2.0
Werden Organe von einem Tier in einen Menschen verpflanzt, spricht man in der Medizin von einer „Xenotransplantation“. Das kann heißen: Schwein gehabt – und zwar in der Brust. Forscher aus aller Welt arbeiten daran, ganze Tierorgane in den Menschen zu transplantieren. Zuvor behandelte Herzklappen werden schon routinemäßig verpflanzt – und die kommen ausgerechnet von dem Tier, das wir sonst nur von unseren Tellern kennen: Dem Schwein. Auch für vollständige Organe könnten diese Tiere in Zukunft ein vielversprechender Spender sein. Die Organe von Schweinen sind in ihrer anatomischen und physiologischen Struktur mit denen von Menschen vergleichbar. Das Herz von Schweinen erreicht eine vergleichbare Leistung und ist dabei auch noch klein genug, um in die menschliche Brust zu passen.
Neben Organen könnten in Zukunft aber auch Zellen transplantiert werden, beispielsweise Inselzellen aus der Bauchspeicheldrüse. Bei Diabetikern sind diese Zellen zerstört und können kein Insulin mehr produzieren. Auch hier könnten Tiere mehr sein als nur Nahrungsmittellieferanten: Durch Transplantieren tierischer Inselzellen in den Menschen wird die Insulinspritze vielleicht bald überflüssig werden.
Einfach ist das aber natürlich nicht. Schwein und Mensch sind zwei unterschiedliche Spezies und das führt zu Problemen. Da wäre einmal das menschliche Immunsystem, das so ziemlich alles hasst, was es als „xeno“ – also fremd – erkennt. Die schweinisch gute Leber kann da schnell abgestoßen werden. Abgesehen vom Umstand, dass in manchen Religionen Schweine grundsätzlich als unrein angesehen werden, sind auch Krankheiten zu berücksichtigen, die insbesondere durch Viren übertragen werden. Beim Schwein wurden schon Retroviren entdeckt, die im Labor auf menschliche Zellen übertragbar sind.
Xenotransplantation ist übrigens keine neue Entwicklung: 1964 wurde bereits drei Jahre vor der ersten Mensch-zu-Mensch-Herztransplantation ein Schimpansenherz in einen Menschen transplantiert – mit zweifelhaftem Erfolg, denn das Herz des Schimpansen war zu klein. Es muss also noch viel geforscht werden. Dennoch wird die Xenotransplantation voraussichtlich an Bedeutung zunehmen. Der Grund ist die Organknappheit. Nicht selten kommt es vor, dass ein Mensch, der dringend eine neue Leber bräuchte, keine erhält und deswegen stirbt. Wenn es in Zukunft möglich wäre, Tierorgane ohne größere Probleme in den Menschen zu übertragen, würden viele Patienten auf der Organ-Warteliste davon profitieren.
Bildquelle: metalhero1993 unter CC BY 2.0