Couchgeflüster
Bekenntnis zum großen Kinofilm
Seit Oktober 2015 ist Bettina Reitz Präsidentin der HFF München. Am Sonntag war sie eine Stunde lang bei uns im Couchgeflüster zu hören.
Von wegen eine "einmalige" Sache. Insgesamt sind es dann doch drei Oscars, an denen Bettina Reitz als (Co-)Produzentin unmittelbar beteiligt war: "Das Leben der Anderen" (2006; Bester fremdsprachiger Film), "Liebe" (2012; Bester fremdsprachiger Film), "Citizenfour" (2014; Bester Dokumentarfilm).
"Nach dem Oscar 2006 haben wir alle gesagt: Das ist eine einmalige Sache. Dann ist es noch 2 Mal passiert." Bettina Reitz im #Couchgeflüster
— Radio M94.5 (@m945) April 3, 2016
Mehr als 20 Jahre lang hat Bettina Reitz bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehsenden Deutschlands gearbeitet. Beim Bayerischen Rundfunk (BR) zuletzt als Leiterin der Abteilung Spiel-Film-Serie (2003-2011) und als Fernsehdirektorin (2012-2015). Dort hat sie neben den oberen Filmen noch unzählige weitere Erfolgsproduktionen auf den Weg gebracht: die beiden Serien "Türkisch für Anfänger" oder "Dahoam is Dahoam" zum Beispiel. Seit Oktober letzen Jahre ist sie nun Präsidentin der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München, wozu sie uns im Couchgeflüster einige Fragen beantwortet hat:
M94.5: Man konnte sich letztes Jahr ja zum ersten Mal extern für die Leitung der HFF bewerben. Wollten Sie diese Chance unbedingt nutzen?
Reitz: Naja, ich hatte ja eigentlich eine sehr gute Position beim BR. Für mich war das also ein sehr intensives Wochenende innerer Prüfung bevor ich mich beworben habe. Es war dann aber trotz allem sehr interessant für mich zu sehen, wie ich einen Pulsschlag in Richtung Kreativität und Nachwuchsförderung bekommen habe. Dann habe ich mich mit gutem Gefühl gemeldet.
Und als Fernsehdirektorin beim BR war diese Kreativität nicht möglich?
Wissen Sie, der BR befindet sich gerade in einer Zeit des großen Umbruchs. Da werden ganz neue Ressorts gebildet und trimediale Ausspielarten getestet, die von den Kolleginnen gerade sehr viel abfordern. Mich hat das insofern strak eingeschränkt, als dass immer mehr Management-Aufgaben angefallen sind und kein Freiraum für die inhaltliche Gestaltung da war.
Was ändert sich denn nun konkret an der HFF?
Die Hochschule bekennt sich unter mir auch weiterhin ganz klar zum großen Kinofilm - regional, national und international. Das ist die Erzählform, die immer noch Blaupause für andere Formate ist. Gleichzeitig besteht aber ein immer größeres Interesse der Studierenden an der Entwicklung von Serien, weshalb wir eine Serien-Professur einrichten werden.
"Die Studierenden sollen immer die Möglichkeiten haben, neues Auszuprobieren. Vielleicht machen wir bald Game-Entwicklung." #Couchgeflüster
— Radio M94.5 (@m945) April 3, 2016
Die ganze Sendung Couchgeflüster könnt ihr in unserer Mediathek nachhören.