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Musik nicht mehr für jedes Christkindl?

Autor(en): Dena Brunner am Donnerstag, 17. November 2011
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Die GEMA-Regelungen zur Nutzung von Musik auf Weihnachtsmärkten werden sich ändern. Bedeutet dies das Aus für Standbesitzer, die keine höheren Kosten für Vervielfältigungsrechte stemmen können? Die GEMA-Regelungen zur Nutzung von Musik auf Weihnachtsmärkten werden sich ändern. Bedeutet dies das Aus für Standbesitzer, die keine höheren Kosten für Vervielfältigungsrechte stemmen können?

Die Atmosphäre der Münchner Christkindlmärkte lebt größtenteils von der dort gespielten Weihnachtsmusik. Die Standbesitzer sorgen sich nun aber darum, ob sie nach wie vor zu den selben Gebühren Musik nach ihrem Geschmack spielen dürfen.  

Das neue Gerichtsurteil stößt allerdings bei Christian Hufgard, dem ersten Vorsitzenden des Musikpiraten e.V., auf erhebliches Unverständnis: „Der Bundesgerichtshof hat am 27. Oktober 2011 verkündet, dass auf Bühnen, auf denen Musik gespielt wird - bei Weihnachtsmärkten oder allgemein Straßenfesten – nicht nur für die Fläche auf der Musik gehört werden kann Gebühren an die GEMA gezahlt werden müssen, sondern für die gesamte Fläche des Weihnachtsmarkts. Das ist dann ein vielfaches der normalen Gebühren und so werden die Preise um einiges höher.“ 

Die Kosten für die Schausteller bemessen sich bei einer Fläche von beispielweise 4000m² über 520 Euro pro Tag!   Peter Hempel, PR-Manager der GEMA, erklärt gegenüber M94.5 allerdings, dass diese Regelung keineswegs neu ist. Durch das Urteil vom 27. Oktober diesen Jahres sei diese Handhabung der Musikrechte nur bestätigt worden.

Auch für Weihnachtsmärkte wird sich laut Hempel fortan nichts ändern.  „Es ist verständlich, dass die GEMA behauptet, an den Bestimmungen hätte sich nichts geändert“, sagt Christian Hufgard. „Aber es ist eine Tatsache, dass es bis vor wenigen Jahren noch keine expliziten Tarife für Weihnachtsmärkte gab. Und wenn ein GEMA-pflichtiges Lied gespielt werden sollte, müssen trotzdem für die gesamte Dauer des Marktes Gebühren dafür bezahlt werden.“ 

Auf welche Veränderungen sich die Standbesitzer der Münchner Weihnachtsmärkte einstellen müssen, wird sich zeigen. Sicher ist: Falls sie aufgrund von Sparmaßnahmen keine Musik mehr spielen wollen, ist der Genuss des Christkindlmarktbesuchs nur noch halb so groß.
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