Renaissance der Studiengebühren?
TU-Präsident Wolfgang Herrmann schlägt eine Einführung von Studiengebühren für Nicht-EU-Studierende vor.
"Studiengebühren – ohne uns!", "Freie Bildung für alle", "Arm bleibt dumm, Reich studiert!"
Schilder wie diese, wurden im Zuge der Proteste gegen Studiengebühren zahlreich in die Lüfte gereckt – mit Erfolg. Seit dem Wintersemester 2013/14 müssen in Bayern keine Studiengebühren mehr bezahlt werden. Geht es aber nach dem Universtitäts-Präsidenten Wolfgang Herrmann könnte sich dies bald ändern.
Nicht-EU-Studierende zur Kasse, bitte
Herr Herrmann erwähnte gegenüber dem "Münchner Merkur", dass Studierende, die nicht aus der EU stammen, zukünftig mit Kosten rechnen könnten, wenn sie an der Technischen Universität München studieren wollen.
„Ich sehe kommen, dass sich die Nicht-EU-Ausländer an den Kosten beteiligen werden“, so Herrmann. Die Qualität der Lehre und Forschung solle verbessert werden. Wahrscheinlich mehr als fraglich, ob ein finazieller Beitrag von einigen, wenigen ausländischen Studierenden, da den großen Umschwung bringt!
Wer muss blechen?
Fast 36000 Studenten tummeln sich tagtäglich an der Technischen Universität München. 20% von ihnen stammen aus dem Ausland. Bei der LMU läge dieser Anteil bei rund 15%. Ein buntes treiben der Nationalitäten! Die meisten von ihnen kommen aus der EU, müssten also gar nicht zahlen. Herr Herrmann zur Folge sind aber mehr als 1000 Studenten an der TU Nicht-EU-Bürger. Sie stammen häufig aus China oder Indien. Und diese sollen nun zur Kasse gebeten werden.
Rahmenbedingungen für die Gebühr
Die zahlenden Studierenden würden für ihr Geld ein Dienstleistungsngebot bekommen, wie es in anderen Ländern bereits üblich ist. Vorallem Wohnraum soll für sie bereitgestellt werden. Dieses Dach über dem Kopf, muss aber ersteinmal gebaut werden. Diese Bedigung müsste erst erfüllt werden, bevor für die geforderte Gebühr in Kraft treten könnte. Eine konkrete Summe, wie hoch diese ausfallen würde, nannte er in diesem Zusammenhang aber nicht. Es hänge stark von der Qualität ab, welche angeboten werden könne.
TUM goes MIT?
Hinter diesem gekauften "Rund-um-sorglos-Packet" steckt aber noch ein anderer, großer Plan. All die klugen Köpfe solle es in Zukunft nach München verschlagen "und nicht nach Stanford", wie Wolfgang Herrmann erwähnte. Die TUM will also im Ranking der weltbesten Universitäten deutlich mehr mitmischen. Wenn es sein muss, werden dazu eben fremde Methoden verwendet. Alles eben ganz technisch: Klappt es bei euch, klappt es bei uns auch. Der Präsident rechnet nichteinmal mit Beschwerden bei der geplanten Einführung. Die Elite aus China nehme "doch längst hohe Kosten in Kauf, um an US-amerikanischen Spitzenunis studieren zu dürfen". Und jetzt eben auch in dem Bundesland in dem noch vor einem Jahr gegen Studiengebühren auf die Straße gegangen wurde.