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Sternschnuppennacht

Vom Staubkorn zum Wunsch

Autor(en): Elisabeth Pohl am Mittwoch, 12. August 2015
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Quelle: Volkssternwarte München/Benjamin Mirwald

Sternschnuppe am Münchner Nachthimmel

Eine oder zwei Sekunden - dann ist die Sternschnuppe verglüht. In der Nacht auf den 13. August gibt es besonders viele dieser schönen Momente.

Viele kleine und auch etwas größere Staubkörnchen schwirren in unserem Sonnensystem herum. Bei einer Geschwindigkeit von 30-100 Kilometern pro Sekunde kollidieren sie hin und wieder mit der Erde. Dabei treten sie in die Atmosphäre ein. Das Ergebnis ist eine kurze Leuchterscheinung, die wir Sternschnuppe nennen.

"Was dort leuchtet, ist nicht dieses Staubkörnchen selbst, sondern ist wirklich die Luft, die so stark erhitzt wird, dass sie zu leuchten anfängt", erklärt Dr. Benjamin Mirwald, Leiter der Bayerischen Volkssternwarte München.

Meistens verglühen die Sternschnuppen. Nur, wenn sie etwa faustgroß oder noch größer sind, überleben sie den Sturz und fallen als Meteoriten auf die Erde.

Sternschnuppen en masse

In manchen Nächten häufen sich die Sternschnuppen besonders - so auch in der Nacht vom 12. August auf den 13. August 2015. Ab etwa 2 Uhr morgens kann man besonders viele der kurzen Lichtphänomene sehen.

Der Grund dafür liegt viele Kilometer entfent im Weltall. Während die Erde die Sonne umkreist, muss sie ab und zu durch die Bahnspuren von Kometen. Diese bestehen aus einer Mischung von Eis, Gestein und Geröll. Am Nachthimmel sehen sie aus wie kleine Wölkchen, oft sogar mit einem Schweif.

Kometen sind sehr porös. Wenn sie sich um die Sonne bewegen, verlieren sie viel von ihrem Material. Dadurch hinterlassen sie auf ihrer Spur um die Sonne viele kleine Staubkörnchen. "Wenn es jetzt zufällig so ist, dass sich die Erde durch die Bahnspur von einem Kometen bewegt, dann sieht man eben ganz besonders viele Sternschnuppen, weil dort dieser Komet einiges an Staub hinterlassen hat“, weiß Dr. Benjamin Mirwald.

The Place To Be

Das Münchener Stadtgebiet ist kein optimaler Platz zum Schnuppen-Gucken. Dafür braucht es einen ganz besonders dunklen Himmel, was bei den vielen Lichtern in der Stadt nicht der Fall ist. Am allerbesten sind sie im Gebirge zu sehen.

Im Münchener Umland ist es schon besser als in der Stadt. Besonders empfehlenswert sind laut dem Leiter der Bayerischen Volkssternwarte München der Perlacher Forst im Münchener Süden oder die nahe gelegenen Seen. Der genaue Standpunkt ist aber nicht wichtig, da die Sternschnuppen überall in Deutschland gleichermaßen auftreten. Auch die Höhe des Aussichtspunktes ist egal. So ist zum Beispiel die Sicht auf dem Fernsehturm wegen der hellen Scheinwerfer eher schlecht.

Von der Katastrophe zum Glücksbringer

Woher der Aberglaube stammt, dass Sternschnuppen Wünsche erfüllen könnten, ist nicht bekannt. Interessant sind aber die verschiedenen Eigenschaften, die man den einzelnen Himmelsphänomenen früher zugewiesen hat. So galten die Kometen bis ins 18. Jahrhundert als Vorboten von Unglücken und Katastrophen. Gleichzeitig enstehen durch die Kometen aber Sternschnuppen, die Glück bringen sollen. Als man im 19. Jahrhundert den Zusammenhang zwischen Komet und Schnuppe erkannte, hatte man allerdings auch keine Angst mehr vor Kometen.

Noch heute sind sie etwas besonderes, meint Dr. Benjamin Mirwald: „Ich denke, als Glücksbringer kann man die Sternschnuppen immer noch betrachten, weil sie einfach unheimlich schön sind.“

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