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A Most Violent Year

Quelle: ©SquareOne/Universum

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Ein Krimidrama ohne Ecken und Kanten: Das schmutzige New York der 80er im Kino.

Das Jahr 1981 sollte als das Jahr mit der höchsten Kriminalitätsrate in die Stadtgeschichte New Yorks eingehen. Anfang der 80er wurde der Big Apple geradezu überflutet von Gewalt, Dreck und Armut. Vor diesem Hintergrund spielt „A Most Violent Year“ von J.C. Chandor.

Heizöl ist ein Brennstoff

Der Unternehmer Abel Morales und seine Frau Anna stehen vor einem großen Wagnis. Für ihre Heizölfirma wollen sie ein großes und somit auch kostspieliges Industriegelände erwerben. Ihre gemeinsame Firma soll wachsen und eine der bedeutendsten der ganzen Stadt werden. Ihre Konkurrenten haben selbstverständlich etwas gegen diese Expansion. Ein unbekannter Gegenspieler setzt Schlägertrupps auf die Heizöl-Auslieferer der Familie Morales an. Die Gewaltausschreitungen werden immer häufiger und heftiger. Selbst vor dem Privathaus von Abel und Anna machen die Unbekannten nicht Halt. Nun steckt Abel Morales in einer Zwickmühle: Er selbst legt großen Wert darauf, stets moralisch korrekt zu handeln. Kriminelle Machenschaften liegen ihm fern. Aber nach einer Serie von Überfällen ist er gezwungen, seine Grundsätze zu überdenken.

Eine Milieustudie

Der Film ist eine unternehmerische Erzählung, die auf bestimmten Ort und Zeit festgelegt ist. Eindrücklich wird dargestellt, wie der Zerfall die Stadt fest im Griff hat. Marode Gebäude, mit Graffiti bedeckt, prägen das Stadtbild. Auch die Darstellung der knüppelharten Sitten, die in dieser gesetzlosen Zeit herrschten, gibt ein eindrucksvolles Bild der Gesellschaft wieder.

„A Most Violent Year“ ist aber auch gleichzeitig ein allgemeingültiges Portrait der Lage der amerikanischen Einwanderer. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten soll der Traum von einem besseren Leben endlich Wirklichkeit werden. Der immigrierte Geschäftsmann Abel arbeitet verbissen an seiner Karriere. Er will immer mehr: Mehr Geld. Mehr Macht. Und vor allem mehr Respekt!

Moralisch ist und bleibt Morales

Oscar Isaac verkörpert den Hauptdarsteller Abel Morales. Der kommende „Star Wars“-Darsteller präsentiert dabei eine Extraportion Coolness, ohne Ecken und Kanten. Abel ist ein gesetzestreuer Mann, das hat man nach den ersten 15 Minuten des Filmes durchaus verstanden. Seine Aufrichtigkeit wird aber so häufig betont, dass es irgendwann tatsächlich anfängt zu nerven. Wie ein Stehaufmännchen bleibt er seinem großen Plan treu. Ein paar mehr Facetten von Oscar Isaac zu sehen, hätte dem Film sicherlich gut getan. Aber auf diese Weise kann man ein solide Schauspielleistung erleben, die nichts falsch macht, aber genau deshalb auch irgendwie nichts richtig.

Mit Jessica Chastain als selbstbewusster Ehefrau hat er eine überzeugende Partnerin an der Seite. Die Darstellung der Anna Morales fällt dabei nicht so aalglatt aus, wie die ihres Mannes. Auch sie wird betont cool gespielt, aber es blitzen auch mal anarchische und wilde Tendenzen auf.

Beige, beige, beige sind alle meine Kamelhaarmäntel

„A Most Violent Year“ sieht gut aus. Er sieht sogar verdammt gut aus! Auch bei der Optik unterlaufen diesem Film keine Fehler. Die Familie Morales, die an ihrem sozialen Aufstieg feilt, kleidet sich natürlich auch entsprechend. Maßgeschneiderte Anzüge für den Herren und die gesamte Kollektion von Armani für die Dame. Dann bekommen die Jungs der Schlägertrupps noch eine bedrohliche Lederjacke verpasst - und fertig.

Auch mit den Farb-Filtern wurde nicht gespart. Das Geschäftsdinner macht einfach mehr her, wenn es in einen warmen Sepia-Ton getaucht wurde, und die trostlose Winterlandschaft ist selbstverständlich bläulich gehalten. Wiedereinmal wird dabei nichts falsch gemacht, aber es bleibt deshalb auch seelenlos.

Ein aalglattes Krimidrama rund um einen amerikanischen Einwanderer und seine raffgierigen Konkurrenten, zu einer gesetzlosen Zeit: A Most Violent Year“ läuft ab dem19. März 2015 im Kino.

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