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Was machen die Studenten der Kunstakademie zwischen zwei Jahresausstellunge? Ja, Kunst halt!

Nackte Menschen und vier Schaukästen

Quelle: Frank Balve

ROOM heißt die Installation und das mittlerweile dritte Gemeinschaftsprojekt von Nico Kiese und Frank Balve aus der Klasse Prangenberg. Der Besucher soll hier seiner Fanatasie freien Lauf lassen und selbst zu einer Interpretation finden. Alte Gegenstände aus längst vergangenen Wohnzimmern und anonyme Nackte helfen dabei auf die Sprünge.
Vier drei Meter große Schaukästen und ein Gerüst aus Paletten um sie zu vernetzen. So sieht die Installation aus. Den Besucher erwartet die Dunkelheit im Saal und eine Soundcollage, die ihn mit Geräuschen und Tönen beschallt, die wie aus einer Unterwasserwelt klingen. Zwei Studenten nutzen die historische Aula als Ausstellungsraum und wollen damit ein Zeichen setzen: während des Akademiejahrs wird hier Kunst gemacht. Frank Balve findet es wichtig, dass Künstler, die gerade im Produktionsfluss sind, ihre Werke auch austellen können.

Ihr Projekt in der historischen Aula der Kunstakademie ist multimedial, in einem Schaukasten befindet sich die Originalkulisse ihres Films "Aschetaucher"; die anderen enthalten Variationen des Films. Ein Kasten zeigt den Film auf 24 Fernsehern, jeder davon in seinem eigenen Rhythmus; bei Stillstand setzt sich das Bild zusammen. In einem anderen ist das Bild auf den Kopf gestellt, die Bewegungen sind verlangsamt, verschiedene Perspektiven sind übereinandergelegt. Im dritten Kasten sind nur Schatten oder Umrisse zu sehen. Nico Kiese, einer der beiden verantwortlichen Studenten, beschreibt: "Es ist sowas Vages, was man nicht wirklich erfassen kann. Man sucht immer was und man hat immer so Ansätze; Formen die dann teilweise da sind, dann wieder verschwinden. Es ist einfach verwaschen, man erkennt es nicht so richtig. Man muss sich da selber seinen Reim drauf machen, so wie es eigentlich auch mit der ganzen Arbeit ist."

Der Film zeigt nackte Personen, die sich in einem Raum bewegen. Die Kulisse enthält ein Sammelsurium von alten Objekten: eine Wolkensammlung in bauchigen Gläsern, ein Fundus künstlicher Wimpern und Fingernägel hinter Glas, und ein von den Studenten selbstgebauter Schrank mit eingearbeiteten Bildschirmen sind hier zu sehen. Jedes Detail hat seine eigene Geschichte. Für die unbekleideten Statisten, war der Dreh sicher kein Zuckerschlecken. Die Situation sollte in ihnen ja auch ein bestimmtes Gefühl erzeugen. Frank Balve beschreibt den Ablauf der Aufnahmen:"Die Leute wurden da so zwei, drei Stunden lang mit sound und mit Licht beschossen und hatten so fünf, sechs Eckpositionen, die sie machen sollten und dazwischen konnten sie frei agieren."

Sie sind gefangen; in ihrer Nacktheit und Reinheit der Situation ausgeliefert müssen sich den Gegebenheiten aussetzen. Mensch und Raum treffen hier aufeinander, die Künstler spielen mit Wahrnehmung und Perspektive. Das Auge des Betrachters versucht zu reparieren, was sich ihm nicht sofort erschließt. Die beiden Studenten aus der Klasse Prangenberg lassen für Interpretationen ihrer Arbeit viel Spielraum.

Die Installation lläuft noch bis zum 22. Januar und ist die ganze Woche über von 12.00 bis 20.00 geöffnet. Die Künstler planen schon das nächste Projekt. Sie werden sich gemeinsam mit 42 anderen mit dem Thema "Vergänglichkeit und Werden" beschäftigen. Ab dem 3.2.2011 sind ihre Arbeiten in der Kunstherberge Birkenau zu sehen. Kurz darauf sollen die beiden Handwerkerhäuser, die als Ort des Geschehens fungieren, abgerissen werden.


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