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Cy Twombly im Museum Brandhorst: Eine Fotoausstellung zeigt die andere Seite des Malers

Seine Malereien und Zeichnungen sind weltbekannt - die Fotografien und die Skulpturen, die er anfertigte, wurden bislang aber stiefmütterlich behandelt. Dabei sind diese Fotos äußerst sehenswert. Die Sammlung Brandhorst zeigt nun erstmals über 100 der Fotografien in einer Sonderausstellung.

Seine Malereien und Zeichnungen sind weltbekannt - die Fotografien und die Skulpturen, die er anfertigte, wurden bislang aber stiefmütterlich behandelt. Dabei sind diese Fotos äußerst sehenswert. Die Sammlung Brandhorst zeigt nun erstmals über 100 seiner Fotografien in einer Sonderausstellung.

Er ist ein US-amerikanischer Künstler, der sich für antike Sagen und griechische Mythologie interessiert - zu einer Zeit, in der ein exzentrischer Andy Warhol sich mit dem Spannungsfeld Kunst und Kommerz beschäftigt. Nicht zuletzt deshalb finden Cy Twomblys Arbeiten in seiner Heimat wenig Anklang. In Europa und vor allem Deutschland wird er da wesentlich besser aufgenommen - Otto Brandhorst, der Inhaber der gleichnamigen Sammlung, erwarb noch als Student eine seiner Zeichnungen. Mittlerweile gilt Twombly als einer der bedeutendsten Vertreter des abstrakten Expressionismus.

Besonders interessiert hat den Künstler der sogenannte "Dry print", eine besondere Drucktechnik, bei der Farbpulver in grobes Papier eingearbeitet wird. Diese Methode verstärkt das, was für seine Fotografien charakteristisch ist: die Unschärfe. Carla Schulz-Hoffmann, stellvertretende Generaldirektorin der bayerischen Staatsgemäldesammlungen München findet Worte für die Wirkung dieser Arbeiten: "Man hat den Eindruck, es wird eine Glocke über einen gestülpt. Man ist wie in einem luftleeren Raum - ganz bei sich".

Twomblys Motive reichen von floralen Stillleben bis hin zu Landschaften und Atelieraufnahmen. Dass die Blüte, als Sinnbild für Schönheit - aber auch für Vergänglichkeit - für den Künstler in seiner Lebensphase eine besondere Bedeutung hat, ist für Armin Zweiter, den Direktor der Sammlung Brandhorst, besonders bemerkenswert: "Es ist natürlich interessant, dass so eine Thematik eigentlich gegen Lebensende eine Künstlers in Erscheinung tritt - mit einem unglaublichen Feuer und einem unglaublichen Anspruch. Interessant wie so eine Metaphorik in seine Bilder eingangen ist." Twombly ist komplett in die mediterrane Welt eingetaucht. Der Betrachter sieht das an den Motiven und auch an den Farben, denen er gegenübersteht. Als junger Mann, ehemaliger Student des bekannten Black Mountain College, bereiste er Italien, Frankreich, Spanien und beschäftigt sich mit antiker Literatur - der Mittelmeerraum hat ihn seither nicht mehr losgelassen.

Cy Twombly, der mittlerweile 83-Jährige Künstler, lebt heute zurückgezogen in Rom und wer Kontakt zu ihm aufnehmen möchte, muss ihm eine Nachricht in einer Bar hinterlassen, in der er ab zu Kaffee trinkt. Die bemerkenswerten Fotografien - entstanden wie zufällig als Nebenprodukt der Kunst Twomblys, können noch bis einschließlich 10. Juli im Museum Brandhorst bestaunt werden.

Cy Twombly: Photographien 1951-2010 im Museum Brandhorst, 6. April bis 10.Juli, Eintritt regulär 7 Euro, mit Studentenermäßigung 5 Euro, sonntags 1 Euro

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