Das Schreckgespenst Regietheater
Regisseur Christian Schwochow bringt in seinem Film "Die Unsichtbare" das alte Schreckgespenst Regietheater auf die Leinwand und ruft damit so manches Klischee in den Köpfen der Zuhörer wach - Klisches von exzentrischen Regisseuren, verrückten Schauspielern und der ganz eigenen Theaterwelt.
Der Kinosaal ist noch dunkel, die Zuschauer noch ein wenig in Gedanken, als Regisseur Christian Schwochow zusammen mit Produzent Jochen Laube und Hauptdarstellerin Stine Fischer Christensen vor die Leinwand treten und ihre Köpfe schwarze Flecken auf dem Abspann hinterlassen. Zu dritt sind sie in das Münchner Monopol-Kino gekommen, um ihren neuen Film „Die Unsichtbare“ vorzustellen und sich den Fragen des Publikums zu stellen.
Und Fragen gibt es einige im applaudierenden Kinosaal an diesem Januar-Abend. Schließlich hat Christian Schwochow mit seinem Film das vertraute Schreckgespenst Regietheater auf die Leinwand gebracht und ruft damit so manches Klischee in den Köpfen der Zuhörer wach. Nicht ist es die alte Kritik am Regietheater, die Daniel Kehlmann 2009 zur Eröffnung der Salzburger Festspiele beispielhaft vorbrachte: „ständig Videowände und Spaghettiessen, [...] immer irgendwer mit irgendwas beschmiert, wozu all das Gezucke und routiniert hysterische Geschrei?“
Und doch kommt Schwochos Drama nicht ganz ohne Regieklischees aus. Fine, eine blasse und unscheinbare Gestalt, ist der hoffnungslose Fall in ihrer Schauspielklasse. Lehrer und Mitstudenten scheinen sie nicht recht zu beachten und zu Hause ist sie es ebenso wenig, die im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Ändern soll sich das, als der Erfolgsregisseur Friedmann „Camille“ aufführen möchte – mit Studenten und mit Fine in der Hauptrolle. Um jedoch nicht mehr die Unsichtbare zu sein, muss Fine auch privat einen hohen Preis zahlen. Angetrieben vom exzentrischen und aufbrausenden Regisseur, der sie nicht zuletzt für die Rolle aussucht, weil sie ein wenig verrückt zu sein scheint.
Ob man auch als glücklicher Mensch ein guter Schauspieler sein könne, ist entsprechend eine der ersten Fragen, die Hauptdarstellerin Stine Fischer Christensen an diesem Abend beantworten muss. Die gebürtige Dänin schaut kurz irritiert, nicht ganz sicher, ob sie die Frage auch richtig verstanden hat und antwortet fast ebenso schüchtern vor wie auf der Leinwand. Natürlich könne man das. Das Publikum lacht und Stine Fischer Christensen, die zwischen Christian Schwochow und Jochen Laube noch kleiner und zerbrechlicher wirkt, als sie es ohnehin schon ist, scheint erleichtert, dass sie die Frage auch richtig verstanden hat.
Erleichtert ist auch Regisseur Christian Schwochow, als er sich schließlich gegen den Einwand zur Wehr gesetzt hat, die üblichen Klischees in seinem Film abzuarbeiten. Es müsse ja nicht unbedingt sein, dass Fine jetzt auch noch bei dem Regisseur im Schlafzimmer landet, wendet ein Zuschauer ein. Schwochow, der durchgehend routiniert und gelassen auf die Fragen eingeht, findet, so ganz ohne Klischee geht es dann doch nicht, wenn man sich in der Theaterwelt bewegt. Außerdem wollte er Fine noch ein bisschen quälen – nächste Frage.
Es ist ein harmonisches Bild, das die drei an diesem Abend von sich zeichnen. Ein Bild, das im Gegensatz steht zu der Regiewelt, die der Zuschauer gerade noch auf der Leinwand gesehen hat, auf der Stine Fischer Christensen als Fine vom Regisseur zur Selbstaufgabe getrieben wird und immer wieder an ihre Grenzen stößt.
Und Fragen gibt es einige im applaudierenden Kinosaal an diesem Januar-Abend. Schließlich hat Christian Schwochow mit seinem Film das vertraute Schreckgespenst Regietheater auf die Leinwand gebracht und ruft damit so manches Klischee in den Köpfen der Zuhörer wach. Nicht ist es die alte Kritik am Regietheater, die Daniel Kehlmann 2009 zur Eröffnung der Salzburger Festspiele beispielhaft vorbrachte: „ständig Videowände und Spaghettiessen, [...] immer irgendwer mit irgendwas beschmiert, wozu all das Gezucke und routiniert hysterische Geschrei?“
Und doch kommt Schwochos Drama nicht ganz ohne Regieklischees aus. Fine, eine blasse und unscheinbare Gestalt, ist der hoffnungslose Fall in ihrer Schauspielklasse. Lehrer und Mitstudenten scheinen sie nicht recht zu beachten und zu Hause ist sie es ebenso wenig, die im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Ändern soll sich das, als der Erfolgsregisseur Friedmann „Camille“ aufführen möchte – mit Studenten und mit Fine in der Hauptrolle. Um jedoch nicht mehr die Unsichtbare zu sein, muss Fine auch privat einen hohen Preis zahlen. Angetrieben vom exzentrischen und aufbrausenden Regisseur, der sie nicht zuletzt für die Rolle aussucht, weil sie ein wenig verrückt zu sein scheint.
Ob man auch als glücklicher Mensch ein guter Schauspieler sein könne, ist entsprechend eine der ersten Fragen, die Hauptdarstellerin Stine Fischer Christensen an diesem Abend beantworten muss. Die gebürtige Dänin schaut kurz irritiert, nicht ganz sicher, ob sie die Frage auch richtig verstanden hat und antwortet fast ebenso schüchtern vor wie auf der Leinwand. Natürlich könne man das. Das Publikum lacht und Stine Fischer Christensen, die zwischen Christian Schwochow und Jochen Laube noch kleiner und zerbrechlicher wirkt, als sie es ohnehin schon ist, scheint erleichtert, dass sie die Frage auch richtig verstanden hat.
Erleichtert ist auch Regisseur Christian Schwochow, als er sich schließlich gegen den Einwand zur Wehr gesetzt hat, die üblichen Klischees in seinem Film abzuarbeiten. Es müsse ja nicht unbedingt sein, dass Fine jetzt auch noch bei dem Regisseur im Schlafzimmer landet, wendet ein Zuschauer ein. Schwochow, der durchgehend routiniert und gelassen auf die Fragen eingeht, findet, so ganz ohne Klischee geht es dann doch nicht, wenn man sich in der Theaterwelt bewegt. Außerdem wollte er Fine noch ein bisschen quälen – nächste Frage.
Es ist ein harmonisches Bild, das die drei an diesem Abend von sich zeichnen. Ein Bild, das im Gegensatz steht zu der Regiewelt, die der Zuschauer gerade noch auf der Leinwand gesehen hat, auf der Stine Fischer Christensen als Fine vom Regisseur zur Selbstaufgabe getrieben wird und immer wieder an ihre Grenzen stößt.