Die Lackiererei steht vor dem Aus
Die Lackiererei bietet jungen Künstlern eine Plattform sich zu präsentieren. Jetzt wurde ein Nutzungsverbot verhängt.
Die Lackiererei bietet jungen Künstlern, Fotografen und Bands eine Plattform ihre Kunst zu präsentieren. Nach nicht mal einem Monat soll jetzt schon wieder Schluss sein. Ein Nutzungsverbot wurde verhängt.
Junge Künstler haben es in München nicht einfach. Proberäume und Ausstellungsflächen sind unglaublich teuer oder gar nicht erst vorhanden. Abseits der großen Museen und Theaterhäuser haben es Münchner Künstler schwer sich zu präsentieren.
München hat keinen Platz für junge Kunst
Dominik Sedlmayr ist selbst junger Musiker und Mitinitiator der Lackiererei, einem Kunstprojekt in Haidhausen. Ihm fehlt so eine Kulturplattform bis jetzt komplett. „Es gibt einfach zu wenig Platz für junge Musiker, junge Künstler und denen bieten wir hier eine Chance und eine Plattform sich zu präsentieren.“ Auf 1200 m² entstehen Ausstellungsräume, Konzertflächen, Ateliers und Proberäume. Ein wichtiger Aspekt dabei: der Austausch unter den Künstlern. „Das ist was uns in der Lackiererei wichtig ist, die Gemeinschaft von allen, den Künstlern, den Gästen, den Anwohnern“.
Ein schlechtes Signal für Münchner Kultur
Aber genau mit den Anwohnern soll es angeblich Ärger geben. Zumindest laut Lokalbaukommission. Die spricht von zahlreichen Anwohnerbeschwerden wegen Geruchs- und Lärmbelästigung. Dominik Sedlmayr kann das Verhalten der Lokalbaukommission nicht fassen. „Die Lokalbaukommission musste mittlerweile zugeben, dass diese Anwohnerbeschwerden nicht stimmen. München nennt sich selbst Kulturhauptstadt... das ist einfach ein Witz.“
Finanzloch und Hoffnungsschimmer
Seit zwei Tagen ist die Lackiererei vorerst geschlossen. Für November konnten wegen der unsicheren Zukunft keine Ausstellungen geplant werden, das bedeutet ein Loch im Finanztopf für die Lackiererei, egal ob sie geöffnet bleiben darf oder nicht. Nun hat sich auch Oberbürgermeister Dieter Reiter eingemischt und bittet die Lokalbaukommission zu einem Gespräch mit der Lackiererei. Ein Funken Hoffnung ist also noch da für junge Kultur in München.