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Geheimtipps zum Filmfest

Quelle: © 2000-2014 Internationale Münchner Filmwochen GmbH

10 Das+alte+neue+Trio 1400

Das Münchner Filmfest läuft erst seit wenigen Tagen und doch wurden bereits einige Filmknaller abgefeuert. Was man sehen muss, was man sich sparen kann.

Das Münchner Filmfest läuft erst seit wenigen Tagen und doch wurden bereits einige Filmknaller abgefeuert. Was man sehen muss, was man sich sparen kann.

Die neue Generation

Roten Teppich und Glitzer-Glamuor-Feeling gab es am Sonntag auf der Weltpremiere von Wir sind die Neuen im Arri-Kino. Hier begegnete man einem top-gestylten Heiner Lauterbach mit Hut, der bezaubernden Gisela Schneeberger und dem etwas gealterten Michael Wittenborn. Überhaupt war neben Regisseur Ralf Westhoff das gesamte Team beieinander und verbreitete gute Stimmung auf der Bühne und im Foyer. Der Film selbst war dann ein absolutes Highlight der bisherigen Vorführungen.

Mit hervorragend pointiertem Humor erzählt die Geschichte von Anne, Eddi und Johannes, die beschließen, mit 60 Jahren nochmals zusammen in eine WG zu ziehen. Alles soll genauso locker und verrückt sein wie früher. Doch die spießige Wohngemeinschaft dreier gestresster Studenten ist wenig begeistert von den neuen feiernden Nachbarn. Hervorragend besetzter Generationen-Clash, der großen Spaß macht und ebenso zum Nachdenken anregt – ein Muss aus der Film-Reihe Neues Deutsches Kino.

Magisch verträumte Sehnsuchtswelten

Mindestens ebenso feinfühlig in Szene gesetzt ist die Reise ins Erwachsenendasein in Swim Little Fish Swim. In magisch verträumter Atmosphäre begegnet man vor der Kulisse New Yorks dem träumerischen Idealisten Leeward (Dustin Guy Defa), der bevorzugt auf dem Spielzeug seiner dreijährigen Tochter Lieder komponiert. Seine Frau ist darüber wenig erfreut, da sie den Tag als Krankenschwester in der Klinik verbringt und abends gestresst nach Hause kommt. Als dann auch noch die hübsche Französin Lilas – gespielt von Co-Regisseurin Lola Bessis – in ihr Leben stolpert, wird alles umso komplizierter.

Doch auch Lilas sucht nur ihren Platz im Leben, da sie in Frankreich stets im Schatten ihrer berühmten Künstler-Mutter stehen musste. Träumerisch, ungewöhnlich und faszinierend – ein etwas anderer Film, der den üblichen Klischees ausweicht, und das in wunderschönen Bildern und mit einem reizend andersartigen Soundtrack. Der Trailer lässt in diesem Zusammenhang leider kaum vermuten, was sich an liebevollen Details noch im Film verbirgt.

Mit psychoaktiven Drogen zurück in die Vergangenheit

Beinahe enttäuschend ist dagegen der Film The Quiet Roar. Da lassen die Ankündigungen im Vorfeld Größeres erwarten. Die gewaltigen Bilder in sich verschwimmender Aufnahmen der Elemente erinnern in Abstimmung mit der Musik dem ersten Anschein nach an Filme wie The Tree of Life oder sogar Lars von Triers Meisterwerk Melancholia. Leider wird The Quiet Roar diesen Vergleichen nicht gerecht. Obwohl die Idee gut klingt – eine sterbenskranke 68-Jährige lässt sich mittels psychoaktiver Drogen in ihr Unterbewusstsein versetzen, um sich und ihrem Leben als 25-jährige dort nochmals zu begegnen – hakt es an der Umsetzung.

Wenig Dialog-Anteil ist in vielen Fällen ja ein schönes Stilmittel. Wird dieses jedoch nicht durch eindrückliche Bildaufnahmen und Musik ausgeglichen, endet das Ganze schlichtweg in der monotonen Sackgasse. Fragen wie „Habe ich mich im Leben immer richtig entschieden?“ oder „Wo hätte mein Weg sonst hingehen können?“ werden im Film des Schweden Henrik Hellström lediglich oberflächlich betrachtet – The Quiet Roar fehlt es insgesamt an Substanz. Guten Gewissens kann man sich stattdessen lieber einen der knapp 200 anderen Filme auf dem Filmfest in München ansehen.

WIR SIND DIE NEUEN: Mittwoch, 02.07.2014, 22 Uhr, 91 min., ARRI Kino
SWIM LITTLE FISH SWIM: Donnerstag, 03.07.2014, 17 Uhr, 96 min., Münchner Freiheit // Samstag, 05.07.2014, 19.30 Uhr, Münchner Freiheit 2
THE QUIET ROAR: Montag 30.06.2014, 17.30 Uhr, 77 min., HFF Kino 1
 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
M218 LMU Hauptgebäude
 
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Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
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Samstag, 27. Oktober 2018
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