Getaggtes München
Zwei Jungs markieren maskiert die Stadt!
Taggen? Taggen! Das ist entweder englisch oder neudeutsch oder beides. Ich hab' es also schnell gegoogelt, um zu sehen, was da gerade mit unserer Stadt passiert. Wikipedia spuckt auch direkt ein paar Vorschläge aus:
Man wird getaggt, wenn man einen Radio Frequency Identification Chip unter die Haut gepflanzt bekommt... klingt gut, aber das ist es nicht.
Tagging ist 'ne Methode um Herzbewegungen mittels Magnetresonanztomographie zu analysieren... Aha... Das ist es aber auch nicht.
Tagging meint die Annotation von Wörtern in der Computer- und Korpuslinguistik... Nee!
Also, was zum Kuckuck ist jetzt dieses Tagging, wovon wir reden?
Machen wir es ganz einfach: "Taggen" meint Markieren.
Die Schaustelle, dieses merkwürdige Gerüst, das sich darüber lustig zu machen scheint, dass die Pinakothek der Moderne saniert werden muss, verlegt nämlich seine neue Ausstellung einfach in die ganze Stadt. Schaustelle ist, was getaggt wird. Dafür werden ausgewählte Objekte mit Farbe beschmissen und dabei gefilmt. Das klingt wie voyeuristischer Vandalismus, sieht aber auch wirklich verdammt geil aus (siehe Video).
Hinter den Masken stecken die beiden Videokünstler Andreas Henn und Alexander Wasielewsky. Die beiden sind allerdings nicht allein unterwegs. Tatsächlich ist von einer ganzen Tagging Community die Rede. Münchner Kreative, die schöpferisch wurden um ihr frisch geborenes Werk taggen zu lassen. Ja, das hat was von 'ner Taufe. Nur dass die Musik im Hintergrund eine ganze Nummer frischer ist. Für die Videos der Taggingaktionen hat nämlich Modeselektor den Sound bereitgestellt.
Am Freitag den 12.07 um 20 Uhr ist Ausstellungseröffnung in der Schaustelle mit anschließender Party.
Kommendes Wochenende (13./14. Juli)) kann man dann noch von 12 bis 20 Uhr die Videoinstallationen in der Schaustelle beschauen.