Nordkoreanische Terroristen stürmen das Weiße Haus. In "Olympus has fallen" liegt das Schicksal der Vereinten Nationen in den Händen eines gescheiterten Agenten. Die Hetzjagd beginnt..
60 Jahre nach Ende des Koreakrieges stürmen nordkoreanische Terroristen das Weisse Haus. In Antoine Fuquas neuem Actionthriller "Olympus has fallen" liegt das Schicksal der Vereinigten Nationen in den Händen eines gescheiterten Agenten. Die uninspirierte Hetzjagd beginnt.
Terroristen im Kanzleramt? Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre Minister als Geiseln genommen? Für den neuen Hollywood-Streifen "Olympus has fallen" konnte aber das Kanzleramt nicht herhalten. Es musste mal wieder der amerikanische Präsident sein, der von Terroristen gekidnappt wird, und das im bestbewachten Bunker der Welt, dem Weißen Haus. Besonders originell ist die Geschichte nicht, da wäre das Kanzleramt als Schauplatz eine willkommene Abwechslung gewesen. Aber das würde ja keinen Sinn ergeben, immerhin hegen die Nordkoreaner ja einen Groll gegen die USA. Diese Mal verlangen sie, dass sich deren Truppen vom 38. Breitengrad zurückziehen.
Wilde Klischeeschlacht
Um die Handlung noch zu vervollständigen: Der in Ungnade gefallene Agent Mike Banning arbeitet nach seiner Versetzung vom Secret Service in das Finanzministerium zufällig an dem Tag länger, an dem Nordkoreanische Terroristen einen Ansturm auf das Weiße Haus planen. Die Einsatzkräfte der Amerikaner sind unorganisiert und werden überwältigt, der Präsident samt einiger Minister als Geiseln genommen, und ihre einzige Rettung ist, wer hätte es Gedacht, Mike Banning. Es ist schon eine Freude, wie in "Olympus has fallen" mit Klischees um sich geworfen wird. Der Protagonist als einsamer Hero, der eigenhändig ganze Reihen von Widersachern erlegt. Morgan Freemann als Sprecher des Repräsentantenhauses, der sich einen Kaffee bringen lässt, bevor er mit den Terroristen verhandelt. Oder aber der Präsident der Vereinigten Staaten, verkörpert durch Schauspieler Aaron Eckhart, der diesen genau so patriotisch und scheinbar perfekt auf die Leinwand bringt, wie schon seinen Charakter Harvey Dent in "The Dark Knight".
VIel Action, wenig Handlung und ein Happy End
Ausser geballter Action hat der neue "Blockbuster" nicht viel zu bieten. DIe Handlung ist uninspiriert, aber spannend umgesetzt. Gerard Butler ist als mutiger Alleinkämpfer voll in seinem Element. Aber musste ein neuer Action-Thriller ohne Innovationen mit zum Teil peinlich ausgelutschten Dialogen und einer völlig belanglosen Handlung wirklich sein? Die Antwort darauf ist ein klares Jein. Ja, es macht Freude, wieder einmal zu erleben, wie die USA aus einer Niederlage einen vermeintlichen Sieg zaubert und dabei das Weiße Haus in Stücke fliegt. Aber weder Terroristen, die die Vereinigten Staaten zerstören wollen, noch der einsame Held, der für Präsident und Vaterland selbige aufhalten möchte, sind Themen, über die man noch lange nachdenkt. Immerhin eines kann man Antoine Fuquas neuem Werk nicht vorwerfen, nämlich mangelnde Aktualität. Viel mehr hat "Olympus has fallen" aber leider nicht zu bieten.
"Olympus has fallen" kommt am 13.06.13 in die deutschen Kinos.