Neues Theater in München
Mehr München, mehr Kunst
Die freie Theaterszene in München hat ein neues Zuhause. Das HochX soll den Künstlern Raum geben Projekte umzusetzen, zum Vernetzen anregen und sich als Theaterhaus für die Münchner etablieren.
Lebkuchenherzen und Weißwürste, damit wirbt das neue Theaterprojekt HochX. Und diese bayerischen Symbole hat das HochX-Team nicht zufällig gewählt. Der neu gestaltete Theaterraum soll ein Teil Münchens werden, sich in die Szene, die Bevölkerung und die Stadt integrieren.
Promotion des HochX Theaters. Quelle: HochX Theater
Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers begrüßt das HochX Projekt sehr. Dass es in München nicht nur für Musiker schwierig ist Proberäume zu finden, sondern auch für Theaterschaffende, ist ihm bewusst. Deshalb ist ihm besonders wichtig, dass das HochX sich nicht auf eine kuratorische Ausrichtung fixiert, sondern sich als „ensemblefreie Infrastruktur“ sieht. Also als Ort und Dienstleister, der der freien Theaterszene zur Verfügung steht und Kunst in allen Formen ermöglichen soll.
Ein Dialograum für Künstler und Münchner
Im HochX soll nämlich nicht nur klassisches Theater zuhause sein, sondern auch Performance Art, Tanztheater und Medienkunst. Im besten Fall sollen diese verschiedenen Livearts, laut des HochX-Teams, aber nicht nur nebeneinander im Haus existieren, sondern sich vermischen und vernetzen. Künstler und Szenen sollen miteinander in Berührung kommen und sich austauschen, genau wie die Münchner Zuschauer.
Die Arbeit sichtbar machen
Neben der bewusst bayerisch anmutenden Promotion, steckt auch im Namen eine Symbolik. Künftig soll im Spielplan neben jeder Produktion „2 hoch X“ stehen und damit erklären, wie viele Arbeitsstunden im jeweiligen Projekt stecken. Eine Aufführung, die einen Aufwand von 32 Stunden hatte, würde somit im Programm als 2^5 stehen. HochX soll damit eine Klammer zwischen Tanz, Theater und Medienkunst bilden, ein Raster ohne Unterscheidungen. Und ein Raster, das zum Nachdenken anregt. Kann man künstlerisches Arbeiten überhaupt in Stunden fassen? Was zählt alles zu diesen Arbeitsstunden? Was braucht es um Kunst zu machen?
Ein Haus das in München funktioniert
Für den künstlerischen Leiter Benno Heisel steht aber eines im Mittelpunkt: Das HochX muss in München funktionieren. Die Voraussetzungen für die Zuschauer sind dafür gelegt, das Programm von der Eröffnung am 17. September 2016 bis Juli 2017 steht bereits. Der 17.September ist übrigens gleichzeitig Wiesn-Start und dieses Datum ist nicht zufällig ausgewählt worden. HochX möchte als Theater ein Teil von München sein und trotzdem quer stehen, zu dem was sonst so stattfindet. Deshalb steht für Benno Heisel fest: „Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, als das HochX nach dem Einzug der Wiesnwirte zu eröffnen“.
Mal sehen, ob das HochX in Zukunft tatsächlich zu München gehört, wie die Wiesnwirte, Lebkuchenherzen und Weißwurst.