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Open Air Sommer

Autor(en): Marian Grosser am Montag, 19. August 2013
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Quelle: M94.5

Open Air Sommer

Jack Sparrow und Carl Orff im Brunnenhof. Beim Open Air Sommer gab’s Carmina Burana und jede Menge Filme – zu hören!

Jack Sparrow und Carl Orff im Brunnenhof. Beim Open Air Sommer gab’s Carmina Burana und jede Menge Filme – zu hören!

Was wären Filme ohne Musik? Horrorfilme könnten ohne Musik, die unter die Haut geht, wohl niemanden das Gruseln lehren und auch die größte Liebesschnulze wäre nur halb so romantisch ohne die sanften Klänge der Musik. Erst die Filmmusik lässt Szenen eines Filmes beim Zuschauer emotional wirken.

Unvergessene Melodien bei lauer Sommerbriese

Diesen Eindruck bewies auch die Sommernacht der Filmmusik im Brunnenhof der Residenz. Bei einer lauen Sommerbrise bewies das Venezia Film Orchestra unter der Leitung von Nayden Todorov, dass Musik auch unabhängig von Bildern Kino im Kopf erzeugen kann. Unvergessene Titelmelodien berühmter Hollywood Filme zauberten dem ein oder anderen Besucher ein Schmunzeln ins Gesicht – aber auch Tränen der Rührung. Einer der Höhepunkte war sicherlich Alan Silvestris Suite aus dem Soundtrack zu Forrest Gump. Wohl jeder der den Film gesehen hat, war hier in Gedanken auf der Bank neben Hauptdarsteller Tom Hanks und fühlte die traurige Leichtigkeit der fallenden Feder und der damit verbundenen turbulenten Lebensgeschichte des naiven Forrest Gump.

Von Hogwarts bis zum Auenland

Ein anderes Highlight war auch die Filmmusik zu Fluch der Karibik des großartigen Filmkomponisten Hans Zimmer. Die Wellen und Wogen die das technisch hervorragende Sinfonieorchester in den Brunnenhof zauberten, rissen das Publikum mit. Weiter führte die akustische Reise von Hogwarts in die Welt des Herrn der Ringe, zu den Sternwelten aus Star Wars bis hin zu Doktor Schiwago und vielen anderen Orten der langen Filmgeschichte Hollywoods. Durch ein abendliches Gesamtwerk aus wunderbaren Klängen, interessanter Moderation und einem atmosphärisch durch rote und blaue Lichtkegel perfekt in Szene gesetzen Brunnenhof der Residenz unter dem Sternenzelt war der Abend ein rundum gelungenes Erlebnis.

Hintergründe und Anekdoten zu Film und Musik

Moderiert wurde die Veranstaltung von einer, die weiß wovon sie spricht: Schauspielerin und Moderatorin Marieke Oeffinger lieferte informative und unterhaltsame Hintergründe und Anekdoten zu Film und Musik. So erfuhr man beispielsweise das Themen aus Carl Orffs bekannter szenischer Kantate Carmina Burana bis heute Einzug in die großen Klassiker der Geschichte der Filmmusik finden. Und genau mit diesem spektakulären Opening der Carmina Burana “O Fortuna” endete der Abend im Brunnenhof und entließ die Zuschauer, mit einem sehr hartnäckigen Ohrwurm aus einem der populärsten Chorwerke des 20. Jahrhunderts, in die Nacht.

Die volle Wucht der Carmina Burana

Wer nach diesem „Teaser“ auf den Geschmack kam, konnte sich am nächsten Abend die Vollversion anhören. Gleicher Dirigent, gleiche Location aber statt Jack Sparrow und Luke Skywalker diesmal Orffs berühmtestes Werk. Nachdem zunächst einige Gassenhauer der klassischen Musik von Griegs Peer Gynt Suite über Brahms Ungarischen Tanz Nr. 5 hin zu Verdis Rigoletto zum Besten gegeben wurden, traf das Publikum im zweiten Teil die volle Wucht der Carmina Burana. Durch die einzigartige Open Air Atmosphäre wurde die gewaltige Wirkung des Chors zu Ehren von Fortuna noch einmal gesteigert. Und wer dabei die Augen schloss, der konnte sich auch gut vorstellen, wie zu der Musik Jedis und Siths die Lichtschwerter kreuzen.

Zutiefst Bayerisch

Kein Wunder also, dass diese Töne und Rhythmen auch heute noch inspirieren. Was nach Hollywood klingt, ist aber eigentlich zutiefst Bayerisch. „Carmina Burana“ ist lediglich die latinisierte Form von „Liedern aus Benediktbeuern“. Im dortigen Kloster wurde einst die mittelalterliche Liedersammlung entdeckt, die der Münchner Carl Orff in den 30ern des letzten Jahrhunderts neu vertonte. Seither wurde das Werk weltweit unzählige Male aufgeführt. Diesmal hat es die „Venezia Festival Opera“ mit dem philharmonischen Chor Fürstenfeld zum Leben erweckt, veredelt durch die Solisten Heidi Manser (Sopran), Oscar de la Torre (Tenor) und Daniel Fiolka (Bariton).

Im Rahmen des 2. Open Air Sommers wurde also neben Piraten, Jedis und Zauberschülern auch altes, Bayerisches Liedgut in den Brunnenhof der Residenz geholt. Man darf schon auf nächsten Sommer gespannt sein, wenn wieder unter Sternen zu Hofe geladen wird.  

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