Münchner, die am Montagabend vor dem Fernseher saßen und "Wer wird Millionär?" eingeschaltet hatten, schlugen wahrscheinlich ungläubig die Hände über dem Kopf zusammen.

Der 24-jährige Student Max Graf von Arnim hatte es sich auf dem Stuhl von Günther Jauch bequem gemacht und war dort mittlerweile bei der 32.000 Euro-Frage angekommen. Der Quizmaster wollte wissen: "Wer ist Namensgeber einer der drei größten deutschen Universitäten?" Der Kandidat musste nun zwischen "Friedrich Wilhelm", "Ludwig Maximilian", "Ernst August" und "Peter Alexander" wählen.

Joker sind sich nicht einig

Zunächst zog der junge Mann den Telefonjoker. Obwohl sich der richtigerweiße auf "Ludwig Maximilian" festlegte, sich aber nur zu 60 bis 70 Prozent sicher war, wollte der Kandidat die Antwort noch mit dem Zusatzjoker absichern. "Ich will hier nicht mit 500 Euro nach Hause gehen", sagte von Arnim.

Ein Publikumsgast tippte auf "Friedrich Wilhelm". Dieser habe der Uni in Münster ihren Namen gegeben und die gehöre zu den drei größten Deutschlands. Der Kandidat entschied sich letztlich für "Friedrich Wilhelm". Die Antwort war falsch und der Student fiel von seinen bereits erspielten 16.000 Euro auf 500 Euro zurück. Die Uni in Münster heißt übrigens "Westfälische Wilhelms-Universität".

"Ludwig Maximilian" kennt die LMU nicht

Die Frage hätte, so gestellt, aber gar nicht korrekt beantwortet werden können. Denn: Ein "Ludwig Maximilian", der der Münchner Uni ihren Namen gegeben haben soll, existiert nicht. Vielmehr fungieren seit über 200 Jahren Ludwig UND Maximilian als Namensgeber der LMU.

1802 wurde die Universität auf den bis heute geltenden Namen Ludovico-Maximilianea beziehungsweise Ludwig-Maximilians-Universität getauft. Damit sollte an den Universitätsgründer Ludwig IX. und den regierenden Maximilian IV. Joseph erinnert werden.

Korrekterweise hätte die Frage bei "Wer wird Millionär?" also "Wer sind die Namensgeber einer der drei größten deutschen Universitäten?" heißen müssen. Die richtige Antwort wäre dann "Ludwig und Maximilian" gewesen.

Zweite Chance auf die Million?

Es ist nicht das erste Mal, dass den Fragenerstellern von "Wer wird Millionär" ein Fehler unterläuft. Im Jahr 2005 gab Kandidat Matthias Pohl bei der 500.000 Euro-Frage auf. Letztlich stellte sich heraus, dass keine der Antworten richtig gewesen ist. Er durfte ein zweites Mal auf den Stuhl.

Zwei Jahre zuvor durfte Kandidatin Astrid Beck auch noch einmal antreten, weil bei ihrer letzten Frage mehrere Antworten richtig waren. Sie war zuvor ausgestiegen.

Ob auch Max Graf von Arnim noch einmal um die Million kämpfen darf, ist noch unklar. RTL hat sich dazu noch nicht geäußert.

Update:
Mittlerweile hat sich die Mediengruppe-RTL geäußert:

„Es ist richtig, die Frage wurde nicht klar genug formuliert. Gleichzeitig waren – wie auch in der Sendung zu sehen – für die Antwort-Entscheidung des Kandidaten nie die Identitäten der historischen Namensgeber relevant, sondern richtigerweise immer die Frage, welche Universitäten bekannt sind und wie groß die Anzahl der dort Studierenden ist. Die Entscheidung des Kandidaten fiel bedauerlicherweise auf Antwort A: Friedrich Wilhelm – und er hatte dabei die Westfälische Wilhelms Universität in Münster im Sinn, die nicht zu den drei größten deutschen Unis zählt. Damit war die Antwort definitiv falsch. Der Kandidat erhält aber dennoch eine zweite Chance, sich in einer zukünftigen Sendung in einer Auswahlrunde zu qualifizieren und erneut anzutreten."