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Planet der Waffen

Planet der Affen - Revolution

Quelle: 2014 Twentieth Century Fox

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Dem achte Film im Affen-Franchise fehlt es nicht an den technischen Wundern, aber an einer zündenden Idee.

Dem achte Film im Affen-Franchise fehlt es nicht an den technischen Wundern, aber an einer zündenden Idee.

Flogging a dead horse, ein totes Pferd peitschen, so werden im Englischen Unterfangen bezeichnet, die von vorneherein schon zum Scheitern verurteilt scheinen, weil die verfolgte Profitquelle ihre Zeit schon lange hinter sich hat. Am Anfang des Jahrhunderts war Planet der Affen wahrscheinlich das toteste Pferd (oder eben Affe) im Hollywood-Stall. Spätestens nach Tim Burtons grandios gescheiterten Remake 2001, das bereits den sechsten Film in der Serie darstellte, schien das Pferd endgültig reif für den Schlachter. Es war wider alle Erwartungen, dass die Vorgeschichte Planet der Affen - Prevolution 2011 zum Überraschungshit wurde. Dementsprechend ließ die Fortsetzung natürlich nicht lange auf sich warten. Nur fehlt dieser, anders als dem vorangegangenen Teil, die eine zündenden Idee, die einem tot geglaubten Film wieder Leben einhauchen kann.

Am Ende des letzten Films hat die sogenannte Affengrippe einen Großteil der Menschheit vernichtet. Nur noch einige wenige Siedlungen, über den ganzen Erdball verstreut, sind übrig geblieben. Eine davon befindet sich in San Francisco, in der Nähe der Brücke jenseits derer die intelligenten Menschenaffen ihr neues Revier aufgebaut haben. Unter der Führung des Affenbefreiers Caesar leben sie in einer familiären und friedvollen Gemeinschaft - bis die Menschen in ihr Gebiet kommen. In San Francisco geht nämlich der Strom aus und die einzige Versorgungsmöglichkeit ist ein Staudamm im feindlichen Gebiet. Es kommt zu Misstrauen und Verrat auf beiden Seiten und einer besonderen Art des kalten Kriegs, zwischen Menschen und Affen.  

Etwas, für das Planet der Affen - Revolution und schon Prevolution viel Lob einfuhren, sind die technischen Errungenschaften der Filme. Vorbei sind die Zeiten, in denen Menschen in Affenkostümen und -masken als merkwürdige Mensch-Affen-Hybride auf dem Bildschirm zu sehen waren. Heute sorgen visuelle Effekte für beeindruckend realistisch aussehende Tiere, die aber dennoch von Menschen gespielt werden. In speziellen Motion Capture-Anzügen saßen die Schauspieler während der Dreharbeiten auf den Bäumen und wurden dann digital zu Affen umgestaltet. Das funktioniert so gut, dass sogar die Mimik des Affen Caesar, der der Hauptcharakter des Films ist, vom Motion Capture-Spezialisten Andy Serkis großartig dargestellt wird. Serkis, der auch Gollum in den Herr der Ringe-Filmen war, ist der erste Schauspieler, der für einen Film Preise gewann, bei dem er gar nicht real auf der Leinwand erschien.

Abseits der visuellen Effekte sieht es leider nicht ganz so rosig aus. Einerseits ist es durchaus bemerkenswert, einen Hollywood-Blockbuster zu sehen, der mit einem politischen Fokus durchaus ein Wagnis eingeht, aber ganz neu ist das in den Jahren nach der Dark Knight-Trilogie auch nicht. Und wie schon in Planet der Affen - Prevolution sind auch hier die Affen der deutlich interessantere Teil des Casts. Der an sich berechtigte Vorwurf, dass es nur eine einzige weibliche Sprechrolle in dem Film gibt, scheint angesichts der Tatsache, dass beinahe alle menschlichen Charaktere ohnehin uninteressante Stereotypen sind, auch kaum die Aufregung wert. Nichtsdestotrotz bietet Planet der Affen - Revolution eine spannende Story und hat durchaus einige interessante Dinge zu sagen. Es bleibt jedoch der fade Nachgeschmack, dass die wirklich guten Ideen für den nächsten Teil aufgehoben wurden. Planet der Affen - Evolution, wie dieser dann wohl unweigerlich heißen wird, wird für 2016 erwartet.

PLANET DER AFFEN - REVOLUTION von Matt Reeves, mit Andy Serkis, Jason Clarke und Gary Oldman startet am 7. August in den deutschen Kinos.

Platte des Monats

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