Für alle Freunde französicher Musik gehört sie fast schon zum monatlichen Pflichtprogramm, den letzten Samstag aber haben sich die Partygänger nochmal ganz dick im Kalender angestrichen, denn die Tour De France feierte ihren 11.Geburtstag im Muffatwerk. Es fanden sich schon früh an diesem Abend die ersten Gäste im vorderen Teil der Halle ein. Mittendrin war Thomas Bohnet, der viele von ihnen persönlich begrüßte. Man kennt sich hier: schließlich war er es, der die Partyreihe vor 11 Jahren begründet hatte und jedesmal selbst hinterm DJ-Pult steht.

Auch der größere, durch einen Vorhang abgetrennte Teil der Muffathalle füllte sich rasch, denn die Besucher warteten auf den Liveact des Abends: As De Trêfle aus Tours.

Auf diversen Seiten im Netz fiel im Zusammenhang mit der Band oft der Begriff Akustikrock, doch As De Trêfle machten es einem nicht leicht, sie einfach in eine bestimmte Schublade zu stecken. So verwendeten sie durchaus elektronisches Equipment; Bass, E-Gitarre, zeitweise auch eine Drummachine und ihre Songs erinnerten mit einem treibenden Schlagzeugbeat und stets begleitet von der Geige mal an Punkrock, Folk oder Reggae. Durch Tempowechsel innerhalb der Lieder konnte so aus einem Discosound schnell mal ein Bluegrassstrück werden.

Dem Publikum gefiel's und spätestens ab „Haut Les Mains“ gingen auch die Hände der Nicht-ganz-so-Hardcore-Fans in den hinteren Reihen in die Höhe. Für gute Stimmung hatten As De Trêfle also schon gesorgt, doch Sänger Laurent versuchte trotzdem noch den Gästen, die dem Französischen nicht ganz so mächtig waren, die Themen seiner Lieder auf Englisch zu erklären. Für den wohl bekanntesten Song der Band, „A L'Oreille De Ta Femme“, holte er sich Hilfe aus dem Publikum und ließ eine Französin aus der ersten Reihe den Refrain ins Deutsche übersetzen.

Nach dem Konzert war die Party natürlich noch lange nicht zu Ende. Im Ampere, das mittlweile auch proppenvoll geworden war, konnte man zu Clubsounds aus Frankreich und Afrika tanzen, in der Muffathalle ging's mit Chanson und Swing noch etwas gediegener zu.

Irgendwann war's aber egal, denn auf beiden Areas feierten die Besucher aller Altersklassen zu neuerer und älterer Musik aller Genres noch bis fünf Uhr früh.

Das hatte definitiv etwas Zeitloses und damit ist es wohl sicher, dass die Tour De France auch ihren 12. Geburtstag im nächsten Jahr wieder groß feiern wird.