KW 18 / 2013: Deerhunter - Monomania
Der M94.5 Plattentipp der Woche
Deerhunter haben sich mit ihren bisher veröffentlichten Alben eine herausragenden Ruf bei der internationalen Musikpresse erarbeitet. Die Ankündigung des sechsten Studioalbums Monomania verband sich demzufolge durchaus mit einer hohen Erwartungshaltung.
Der vorab erschienene Titelsong Monomania ließ aber keine Zweifel daran aufkommen, dass die Musiker den Ansprüchen von Seiten der Hörer gerecht werden würden.
Die auf den früheren Alben Microcastle und vor allem auf Halcyon Digest etwas in den Hintergrund getretene, rohere Noise-Rock-Produktion erfährt auf Monomania eine energetische Wiederbelebung. Der Gesang ist allgemein druckvoller und auch verzerrter abgemischt, die Gitarren klingen wieder schriller und punkiger und zusätzliche Soundeffekte bauschen sich im Hintergrund zu dichten Noise-Wänden auf.
Neben Songs mit stellenweise fast schon brachial verzerrten Gitarren (z.B. "Leather Jackett II") finden sich auf Monomania aber auch Stücke, die mit ihrem klareren, Delay- und Reverb-geprägten Gitarrensound ganz in der Tradition der Soundästhetik der beiden Vorgänger-Platten stehen (z.B. "The Missing").
Dass das Songwriting der beiden kreativen Köpfe der Band, Bradford Cox und Lockett Pundt, seit jeher außergewöhnlich ist, steht außer Frage. Doch auf diesem Album erreicht die Verknüpfung von poppig-eingängigen, künstlerisch-anspruchsvollen und destruktiv-Noise-Orgien-artigen Elementen einen neuen, fulminanten und imposanten Höhepunkt.
Es ist eben genau diese erfrischende, ungezwungen wirkende Unberechenbarkeit, die das ganze Album auszeichnet und zu einem beliebig oft wiederholbaren Hörgenuss macht.
Die ehrliche Produktion und die natürliche Spielweise, die vor allem den Song "Nitebike" auszeichnen, verleihen Monomania einen ganz eigenen Charme.
WERTUNG: 9 / 10
Key Tracks: The Missing, Monomania, Dream Captain, Nitebike
Artist: Deerhunter
Album: Monomania
Label: 4AD / Beggars
VÖ: 03.05.2013