KW 21 / 2013: Vidunder - Vidunder
Der M94.5 Plattentipp der Woche
Schweden hat sich im Laufe der Jahre zu einer wahren Hochburg des Retro-Rocks entwickelt. Mit Witchcraft, Graveyard und Asteroid haben einige Bands aus dieser Bewegung den Sprung nach ganz oben geschafft. Doch damit nicht genug: der Strom von neuen, talentierten Bands scheint einfach nicht abzureißen.
Das junge 70s-Rock Trio Vidunder veröffentlicht mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum eine der bisher besten Platten im Jahr 2013.
Vidunder wird 2011 von Martin Prim (Gitarre/Gesang), Linus Larsson (Bass) und Jonas Sjoqvist(Schlagzeug) gegründet. Bereits im selben Jahr nehmen die drei Musiker ihre erste 7"-Single Asmodeus auf. Im Mai 2012, nach zahlreichen Konzerten in ganz Schweden, verlässt Jonas Sjoqvist allerdings die Band. Trotz der personellen Umbesetzung beginnen Vidunder Ende 2012 mit den Aufnahmen für ihr Debütalbum.
Stilistisch variabel und doch mit eindeutigem Wiedererkennungswert
Hört man das Album zum ersten Mal, möchte man fast nicht glauben, dass man es hier mit einem Erstlingswerk zu tun hat. Die zehn Songs sind enorm abwechslungsreich, jedoch ohne in Beliebigkeit abzudriften. Von gefühlvollen, sich geschickt aufbauenden Balladen (Threefold, Fire) über riff-lastigere Blues-Songs à la Graveyard (Threat From The Underground, Asmodeus) bis hin zu ausgefuchste Rhythmus-Spielereien (Into Her Grave, Trees) auf diesem Album findet sich nahezu alles, was das Genre 70s-Retro-Blues-Rock auszeichnet.
Vidunder können auf ganzer Linie überzeugen. Der Gesang von Martin Prim ist imposant eindringlich und verleiht den Songs immer noch eine extra Portion Tiefe. Der Bass groovt dabei zumeist dezent aber wirkungsvoll im Hintergrund. Bemerkenswert ist auch der doch verhältnismäßig klare, unverzerrte Gitarrensound der Band, der jedoch zu keinerlei Abstrichen in Sachen mitreißendem Drive führt. Dieses Album ist die hervorragende Arbeit einer Band, die man auf alle Fälle im Auge behalten sollte.