We Are Scientists: Interview und Konzertnachbericht
Die beiden New Yorker sind nicht nur Indie-Rocker, sondern auch semi-professionelle Comedians, die auch schon bei MTV eine Sendung hatten. M94.5 war beim grandiosen Konzert im Ampere und hat Sänger Keith Murray zum Interview getroffen!
Wer zu We Are Scientists geht, bekommt keinen schnöden Konzertabend nach Schema F. Musik und Comedy – das ist das Geheimnis ihres Erfolgs.
Im Laufe des Abends gewinnt man den Eindruck, dass sich Keith Murray und Chris Cain früher als Kinder nicht entscheiden konnten, ob sie mal lieber Rockstar oder Comedian werden wollen. Ja eben, warum denn nicht einfach beides!? Wer sagt denn, dass Musik immer bierernst sein muss? Eigentlich ist das ein genialer Ansatz der beiden New Yorker. In einer Zeit, in der andere durch viel nackte Haut auf sich aufmerksam machen, ist der unschuldige Charme eines Witzes doch mehr als eine willkommene Abwechslung.
Die Verbindung aus Musik und Comedy funktioniert
Beim letzten Konzert der We Are Scientists im Ampere am 27. März war das nicht anders; obwohl der Witzanteil früher auch schon mal größer war. Das war aber wahrscheinlich eine Reaktion auf das vorherige Konzert in Berlin. Dort kam das Gag-Feuerwerk der beiden wohl eher mittelprächtig an. Youtube-Videos zeigen ein irritiertes Publikum, das lauthals mehr Musik statt Witze fordert.
Dementsprechend vorsichtig gingen We Are Scientists mit dem Münchner Publikum um. Mal ein kleiner Witz hier, dann ein nettes Poesie-Musik-Intermezzo dort… die Menge tobt. Nachdem Sänger und Gitarrist Keith Murray die Performance ihres alten Songs „Textbook“ kurzerhand auch noch ins Publikum verlegte, war das Publikum den Rest des Abends im euphorischen Taumel.
Jeder Song hat gezündet
Die Show war von vorn bis hinten perfekt. Jeder einzelne Song hat gezündet, weshalb kein Bein still geblieben ist. Selbst diejenigen mit geringen Erwartungen an die Band waren am Ende im Fangirl bzw. Fanboy-Modus. Die Band überzeugt live eben viel mehr als auf Platte – zumindest was die letzten drei Alben „TV En Francais“, „Barbara“ und „Brain Thrust Mastery“ angeht. Erst in der entschlackten Version erkennt man das Potenzial der Lieder.
Man mag kaum glauben, wie alt die Truppe eigentlich schon ist. 2006 haben sie damals noch als offizielles Trio ihr zweites Album
„With Love And Squalor“ rausgebracht. Da waren sie Ende 20. Jetzt werden die Haare aber schon langsam grauer – zumindest bei Keith Murray, der seltsamerweise noch besser aussieht als damals schon vor acht Jahren. Auf der Bühne rumwirbeln können We Are Scientists immer noch so wie damals. To ur-Schlagzeuger Keith Carnage war übrigens eine exzellente Wahl – sein Enthusiasmus war einfach nur ansteckend. Man sollte mal überlegen, ob man ihn nicht zum offiziellen We Are Scientists Drummer befördern will. Seit „With Love And Squalor“ ist die Position nämlich immer nur von Aushilfen besetzt.Keith Murray
im Interview mit M94.5Vor dem Konzert hatten wir das Glück, mit Sänger Keith Murray zu sprechen. Höchstpersönlich hat er den kleinen Raum, der eigentlich für die Vorband
PAWS gedacht war, zum Interviewraum für M94.5 umgestaltet. Bassist Chris Cain hat sich entschuldigt, da er im Nebenrau m duschen musste. Netterweise hat er aber versprochen, auf die Fragen durch Kratzen an der Tür zu antworten: einmal Kratzen heißt ja, zweimal nein. Das Interview mit Keith könnt ihr oben in der Playlist anhören!
Dumb Luck OFFICIAL video from We Are Scientists on Vimeo.