50 Jahre Mauerbau
Helmut Küchler feiert am 13. August 1961 seinen 19. Geburtstag. Seitdem wird er jedes Jahr aus der Zeitung daran erinnert.
Vor 50 Jahren wurde die Berliner Mauer errichtet. M94.5 sprach mit einem waschechten Berliner über seine Erlebnisse und Emotionen in Bezug auf dieses Kapitel deutscher Zeitgeschichte.
Im Sommer 1961 kamen täglich mehr als 1.000 Flüchtlinge von der DDR nach West-Berlin. Die deutsch-deutsche Grenze war bereits seit 1952 zu. Der einzige Weg in die Bundesrepublik führte daher über Berlin. Es waren vor allem gut ausgebildete Fachleute, die flohen - bis zum Sommer 1961 waren es fast drei Millionen. Die DDR schmerzte dieser Verlust. Schon seit Wochen machte das Gerücht die Runde, der sozialistische Arbeiter- und Bauernstaat wolle darum auch die West-Berliner Sektorengrenze abriegeln. Am 15. Juni bezog Staatschef Walter Ulbricht öffentlich Stellung: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“. Dieser Satz sollte sich nur wenige Wochen später als eine große Lüge entpuppen.
Die westlichen Alliierten reagierten nur zögerlich. Öffentlich entrüsteten sie sich über den Mauerbau, militärisch aber griffen sie nicht ein. Sie hatten kein Interesse an einer Verschärfung des Konflikts und ihre Zugangsrechte nach West-Berlin wurden nicht beschnitten. Die DDR-Grenzsoldaten hatten den Befehl, auf „Republikflüchtlinge“ zu schießen. Zwischen 120 und 250 Menschen ließen so bis 1989 an der Berliner Mauer ihr Leben, die genaue Zahl ist unbekannt.
Erinnerungen eines Zeitzeugen
In der Nacht zum 13. August 1961 feierten Helmut Küchler aus West-Berlin und seine Freunde ganz normal in seinen 19. Geburtstag rein. Als sie am frühen Morgen nach Hause wollten, fuhren aber keine U-Bahnen – die standen alle im Osten der Stadt. Und der verschanzte sich ab sofort hinter dem "antifaschistischen Schutzwall". Im Gespräch mit Marco Runge erinnert sich Helmut Küchler an diesen denkwürdigen Tag. Und an die 28 Jahre, die das Bauwerk seine Heimatstadt in Ost und West teilte.
Hier könnt ihr das Interview mit Helmut Küchler nachhören.