Die November-Fußnoten zum Thema „Studienabbrecher“
Abbrechen oder Weitermachen?
Ist dieses Studium wirklich richtig für mich? Die Fußnoten haben nachgefragt, wie es Ex-Studenten heute geht, die diese Frage mit „Nein“ beantwortet und abgebrochen haben.
Ist dieses Studium wirklich das Richtige für mich? Das Fußnotenteam hat im November mit Leuten gesprochen, die diese Frage mit „Nein“ beantwortet und abgebrochen haben.
Was haben Brad Pitt, Ottfried Fischer, Mark Zuckerberg und Schriftsteller Peter Handke gemeinsam? Sie sind erfolgreich und haben ihr Studium abgebrochen. Die 20 bis 30 Prozent der Studenten in einem Jahrgang, die ihr Studium ohne Abschluss beenden, befinden sich demnach in bester Gesellschaft, oder? Dennoch bleibt die Frage, ob Mark Zuckerberg und Co. wegen oder trotz ihres Studienabbruchs erfolgreich geworden sind.
Ganz sicher wird nicht jeder Studienabbrecher ein Milliardär à la Mark Zuckerberg. Trotzdem ist gerade der Facebook-Gründer ein gutes Beispiel für Studenten, die Chancen auf beruflichen Erfolg nicht mehr in ihrem Studium, sondern in einer Geschäftsidee, einer Ausbildung oder einfach einem anderen Studienfach sehen.
Kulturwissensschaftler und Maschinenbauer sind besonders „gefährdet“
Seriöse Studien darüber, wie es mit Studienabbrechern nach ihrem Abbruch weitergeht, gibt es leider nicht. Überhaupt ist es mehr als schwierig verlässliche Zahlen zum Thema Studienabbrecher zu finden. Eine hohe Abbruchquote ist vermutlich auch nicht besonders gut für den Ruf einer Hochschule oder eines Fachbereichs.
Einer HIS-Studie (Hochschul-Informations-System) aus dem Jahr 2002 zufolge ist die Abbruchquote an Universitäten etwas höher als an Fachhochschulen. Außerdem brechen mehr Männer als Frauen ihr Studium ab. Besonders häufig werden Sprach- und Kulturwissenschaften, Informatik und Wirtschaftswissenschaften abgebrochen. Im Durchschnitt brechen etwa 30 Prozent eines Jahrgangs ein Studium in diesen Fachbereichen ab. Ähnlich sieht es bei Maschinenbau und Elektrotechnik aus.
Qualifiziert – auch ohne akademischen Titel
Studenten, die vor der Entscheidung „Abbrechen oder Weitermachen“ stehen, können sich an die Studienberatung oder die psychologische Beratungsstelle der eigenen Hochschule wenden. Wer sich dagegen schon sicher ist, in seinem Studium nicht mehr glücklich zu werden und wissen will, welche Möglichkeiten der Arbeitsmarkt für Studienabbrecher bietet, findet unter anderem bei der Bundesagentur für Arbeit Ansprechpartner. Auch im Netz gibt es zahlreiche Angebote, wie zum Beispiel die Seite www.studienabbrecher.de. Die Seite ist ein Angebot verschiedener Universitäten, der Arbeitsagentur und verschiedener Unternehmen, wie beispielsweise Lufthansa, die am Potenzial der Abbrecher interessiert sind – auch ohne ein Abschlusszeugnis.
Die Gründe für einen Studienabbruch sind ebenso verschieden wie individuell. Für die einen ist der Abbruch eine Befreiung, für andere erstmal eine Niederlage. Die Fußnoten wollten mehr darüber wissen, was Studenten zu so einer radikalen Entscheidung treibt, deshalb hat das Fußnoten-Team für die November-Sendung mit ein paar Studienabbrechern gesprochen, nach Gründen gefragt und sich angesehen, wie es den Abbrechern heute so geht. Ohne zu viel verraten zu wollen: Das Fußnoten-Team hat gelernt, dass ein Studienabbruch eine Entscheidung ist, die man nicht leichtfertig treffen sollte, aber es ist noch lange nicht das Ende einer Karriere, sondern oftmals erst der Anfang.
Die Fußnoten im November zum Thema „Studienabbrecher“ laufen am Sonntag, den 24. November um 19.00 Uhr und in der Wiederholung am Mittwoch, den 27. November um 13.00 Uhr.