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Energiewende München 2025 – ambitioniert ja! Aber auch realistisch?

Autor(en): Jennifer Lichnau am Samstag, 1. Februar 2014
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Quelle: © Rolf Sturm/E.ON

Rohrbahnen

Die Energiewende hat mittlerweile ihren festen Platz im Programm fast jeder Partei. Wie genau das mit den erneuerbaren Energien in München funktionieren soll, erklären die Fußnoten im Februar.

Die Energiewende hat mittlerweile ihren festen Platz im Programm fast jeder Partei. Doch wie genau und in welchem Zeitrahmen soll eine solche Wende hin zu erneuerbaren Energien stattfinden? Das weiß keiner so genau. Oder doch? Die Münchner Stadtwerke haben den Vorsatz, Münchens Energiebedarf bis 2025 nur mit erneuerbaren Energien zu decken. Das wären immerhin 7,5 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr und München wäre damit die erste Millionenstadt der Welt, die dieses Ziel erreicht. Ob das wirklich machbar ist und wie die Stadtwerke das erreichen wollen, das hat sich das Fußnotenteam  diesen Februar gefragt.

Ökostrom aus der Steckdose?

Ja, wo kommt unser Strom eigentlich her, wenn nicht einfach nur aus der Steckdose – was übrigens die vermeintliche Antwort eines jeden Otto Normalverbrauchers sein könnte. Welcher Anbieter den Strom ins eigene Zuhause liefert, das kann jeder selbst entscheiden. Doch wo der Strom, der den Kühlschrank durchgehend laufen lässt, oder das Wohnzimmer beleuchtet eigentlich produziert wird, das kann einem meist noch nicht mal der eigene Anbieter sagen. Denn Strom wird an der Strombörse gehandelt und eingekauft. Das ganze gleicht dem Handel mit Aktien. Die Information, wem die Aktie mal gehört hat, bevor man sie ankauft, ist selten transparent. Genauso verhält es sich mit dem Strom. Wenn man für sein Zuhause nun Ökostrom bezieht ist das, schlicht gesagt, genau der gleiche Strom der beim Nachbarn auch aus der Steckdose kommt. Der Unterschied ist, dass der eigene Anbieter für den bezahlten grünen Strom, in seine Ökostromproduktion investiert und den wiederum an anderer Stelle ins Münchner Netz einspeist. So wird nach und nach die konventionelle Stromerzeugung verdrängt.

Sonne oder Wind stellen keine Rechnung – aber gibt es genug davon?

Wenn man die regionalen Möglichkeiten betrachtet, die München und sein Umland zur Stromerzeugung hat, wird man schnell feststellen, dass dadurch Münchens Bedarf an Strom kaum zu decken ist. Deswegen ist die Strategie der Stadtwerke, den Strom dort zu produzieren, wo die natürlichen Ressourcen ausreichend vorhanden sind. Das heißt deutschlandweit oder sogar europaweit zu denken, denn der Wind bläst am liebsten im Norden und die Sonne scheint bevorzugt im Süden Europas.

Fußballevents und andere Großereignisse

Halbzeitpause – die Kühlschränke gehen auf, die Klospülungen werden gedrückt!
Ein momentaner Mehrbedarf an Strom, und was dann? Das Stromnetz muss immer ausgeglichen sein, das bedeutet die Einspeisungen müssen immer gleich den Ausspeisungen sein. Die Herausforderung dabei ist, zu kalkulieren, wann wie viel Strom benötigt wird. Die Kalkulationen dazu erfolgen täglich im Stundentakt. Was macht man aber, wenn mal zu viel oder zu wenig Strom produziert wird? Der überflüssige Strom muss irgendwie gespeichert werden, damit das Stromnetz nicht zusammenbricht. Der gespeicherte Strom kann dann wieder eingespeist werden, wenn die Fußballer in die Kabine verschwinden und den Zuschauern die Zeit geben ihre Blase zu entleeren und das gekühlte Bier für die nächste Halbzeit bereitzustellen.

Walchenseekraftwerk

Quelle: @ eon Kraftwerke GmbH


Stromerzeugung und -verbrauch sind enorm komplexe Angelegenheiten. Neben dem Interesse an einer möglichst effizienten und zügigen Energiewende, darf man die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens, die politischen Rahmenbedingungen und das Verhalten der Verbraucher nicht aus den Augen verlieren. Nur wenn man alles berücksichtigt, kann man den grün gesäumten Weg in eine energiegewandelte Zukunft gehen.


Das Fußnotenteam im Februar hat einen Blick in die Zukunft gewagt: In die Wüste der Arabischen Emirate, wo das Projekt Masdar City entstehen soll. An den Walchensee, wo das Pumpspeicherkraftwerk am Jochberg gebaut werden soll, nach Sauerlach, wo 5567 Meter in die Erde gebohrt wurde, um unsere Wärme mithilfe der erdeigenen Wärme zu speichern. Außerdem haben uns die Münchner Stadtwerke zu Hause besucht, um zu erklären, was jeder Einzelne tun kann, um in den eigenen vier Wänden Energie zu sparen. Um sonst alles rund um die Energiewende zu erfahren und herauszufinden, ob wir im Jahr 2025 tatsächlich die erste grüne Millionenstadt werden, haben wir außerdem mit GreenCity, mit einem Professor für das Management erneuerbarer Energien aus Weihenstephan und mit einem Firmengründer, der sich auf die Montage von Photovoltaik spezialisiert hat, gesprochen. Also man kann mit Überzeugung sagen: Sonntag den 23. Februar um 19 Uhr und Mittwoch den 26. Februar in der Wiederholung um 13 Uhr: Licht aus, Radio an, es wird spannend!

 

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