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Greenpeace kritisiert Energiewende

Damit das Ende der Kernenergie bis 2022 realisiert werden kann, fordern Politiker den Bau neuer Kohlekraftwerke. Kritik an diesem Vorgehen übt Greenpeace. Das Ende der Kernenergie bis 2022 - damit das realisiert werden kann, fordern Politiker den Bau neuer Kohlekraftwerke. Kritik an diesem Vorgehen übt Greenpeace. Die Umweltschutzorganisation hat einen Plan vorgelegt, der eine sichere und auch saubere Energieversorgung möglich macht.

Atomkraft – nein Danke!“ In Deutschland zeichnet sich eine Energiewende ab, die seit Juni 2011 auch von der Bundesregierung getragen wird. Den stufenweisen Atomausstieg bis Ende 2022 macht sich Bundeskanzlerin Angela Merkel jüngst zu Eigen und erklärt ihn kurzerhand zur Chefsache. In halbjährlichen Gesprächen mit den Ministerpräsidenten der Länder sollen nun Probleme und Perspektiven besprochen werden.

Probleme und Perspektiven der Energiewende

Ein Problem: Der Ausbau der erneuerbaren Energien geht viel zu langsam voran. Dies kritisierte auch Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Er berichtet, dass von über 1.800 km geplanten Hochspannungstrassen im Jahr 2009 gerade einmal „214 gebaut und elf Kilometer in Betrieb genommen“ wurden. Eine Perspektive stellt für die Regierung der Bau von neuen Kohlekraftwerken dar. Der FDP-Vorsitzende Philipp Rösler erklärte wortwörtlich: "Wir brauchen mehr Kohlekraftwerke [...] Wer aus der Kernenergie aussteigen will, der muss auch in fossile Kraftwerke einsteigen. Alles andere wäre unseriös."

Greenpeace bietet Lösung an

Die Aussicht auf neue Kohlekraftwerke kritisiert vor allem Greenpeace. Laut den Umweltaktivisten sind Kohlekraftwerke für mehr als 40 Prozent der energiebedingten CO2-Emissionen verantwortlich. Greenpeace legte heute zur Lösung einen Zeitplan vor. Bereits 2012 könnten die ersten Kohlekraftwerke vom Netz gehen, bis 2026 wäre dann die Hälfte abgeschaltet. Befolgt man den Plan, so soll es möglich sein, dass das letzte Braunkohlewerk 2030 in den Ruhestand geht. Bis 2040 wären dann auch alle Steinkohlewerke passé.

Der Ausstieg aus der Kohleenergie würde auch helfen, die europäischen Ziele für den Klimaschutz zu erreichen, so Greenpeace in einer Pressemitteilung: "Die Energiewende und der Klimaschutz kommen am Abschalten der Kohlekraftwerke nicht vorbei. Frau Merkel und Herr Altmaier müssen sich jetzt bei der EU dafür einsetzen, dass bis zum Jahr 2020 die europäischen CO2-Emissionen auf 30 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden."

Greenpeace fordert, die Energiewende allein mit Gaskraftwerken und Ökostrom zu stemmen. Die Bundesnetzagentur fürchtet, dass ohne Kohlekraftwerke die Energieversorgung Deutschlands nicht gewährleistet sei. Die Energiewende – ein Projekt, das viel Verantwortung mit sich bringt. Bleibt abzuwarten, ob Politiker eher kurzfristig denken oder der „sauberen“ Energiewende eine Chance geben.

Bildquelle:wolfgangstaudt unter CC BY 2.0


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