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Die Fußnoten im April: Von der Synagoge bis zum Fußballplatz. Auf der Suche nach jüdischem Leben in München heute.

Jüdisches Leben in München heute

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Vom koscheren Feinkostladen bis zum jüdischen Sportverein - die Fußnoten blicken hinter die Fassade jüdischer Religion und Tradition in München. Thora, Kippa, Synagoge. Der ein oder andere denkt jetzt wohl an den Religionsunterricht, 4. Klasse, „Das Judentum“ steht an der Tafel. Doch wie sieht das Leben gläubiger Juden in unserer Stadt eigentlich aus? Die Fußnoten blicken diesen Monat hinter die Fassade jüdischer Religion und Traditionen: Vom koscheren Feinkostlden bis zum jüdischen Sportverein - das Judentum in München ist ziemlich lebendig.

Die Synagoge am Jakobsplatz ist prägnant in ihrer Architektur. Aber was und wer steckt dahinter? Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern mit ihren 9500 Mitgliedern. Sie kommen um zu beten. Aber auch um sich mit anderen Münchner Juden auszutauschen, ihre Kinder in die jüdische Schule zu schicken oder um sich zu informieren. Die IKG ist die drittgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland und zeigt sich, wenn man als Außenstehender einen Zugang gewinnt, aufgeschlossen und interessiert.

Die liberale jüdische Gemeinde Beth Shalom macht mit ihren ca. 350 Mitgliedern nur einen kleinen Teil der Münchner Juden aus. Von reformierten Gebetsbüchern bis zur Gleichstellung der Frau lassen sie manch eine Tradition hinter sich und öffnen sich modernen Themen. Auch wenn die liberale Gemeinde in München eine Minderheit darstellt, ist das progressive Judentum international weit verbreitet.

TSV Maccabi


Der jüdische Sportverein TSV Maccabi München bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Sportarten an: Neben den beliebtesten, Fußball und Tennis, finden sich beispielsweise auch Karate, Badminton, Tischtennis im Angebot. Der Fokus liegt auf den Kindern und Jugendlichen,die, unabhängig von ihrer Nationalität und Religion für den Sport und das soziale Engagement in der Gemeinschaft begeistert werden sollen. Regelmäßige Feste anlässlich israelischer oder jüdischer Feiertage- wie Chanukka oder Jom Kippur- stärken Freundschaft und Zusammenhalt zwischen Spielern und Trainern- ob jüdisch oder nicht. Maccabi- das steht für eine große Familie, Offenheit und Toleranz. Aber für allem für den Spaß am Sport.

Nicht ganz koscher- jüdische Speiseregeln

Koscheres Essen nimmt im Judentum eine große Rolle ein. Vom traditionellen Schächten der Tiere bis hin zur streng reglementierten Zubereitung in der Küche oder dem Verkauf im koscheren Supermarkt.  Eine besondere Rolle spielt dabei der Maschgiach, ein Aufpasser, der die strengen Speiseregeln zu überwachen hat. Außerdem gibt es ein Zertifikat, das die Lebensmittel als koscher auszeichnet. Da all diese Maßnahmen sehr teuer und die Kunden am Ende nicht unbedingt bereit sind ein Vielfaches vom Normalpreis zu bezahlen, hält sich in München nur ein einziges streng koscheres Restaurant: Das Einstein am Jakobsplatz. Es geht aber auch anders: Die israelische Grill-Bar Eclipse in Schwabing zum Beispiel. Die Inhaber haben ihre Küche mittlerweile von koscher auf „fast koscher“ umgestellt.

Jüdische Studentenpartys

Der Verband jüdischer Studenten Bayern organisiert, anlässlich großer Feiertage wie dem 65. Jubiläum des Unabhängigkeitstages Israels, studentische Unipartys. Die Partygäste sind dabei nicht zwingend nur Juden: die Veranstaltungen sind offen für alle Münchner. Besonders ist hier aber natürlich der gemeinsame Bezug zur Heimat Israel und der jüdischen Kultur im Allgemeinen. Das strikte Einhalten von Regeln und Traditionen spielt bei den Studenten jedoch keine große Rolle- die meisten jungen Juden leben nicht streng religiös. Ziel der Veranstaltungen ist es am Ende, den Studenten ein Forum zum Austausch, Kennenlernen und einfach zum Feiern zu geben: ganz normale Partys eben.

Begleitet uns einen Tag lang auf den Spuren jüdischen Lebens in München heute. Am Sonntag um 19 Uhr und in der Wiederholung am Mittwoch um 13 Uhr auf M94.5

Redaktion: Anna Warsberg, Jenny Lichnau, Karolina Krauss, Baran Datli, Mariel Müller
Bild: http://www.flickr.com/photos/14646075@N03/4787202943/

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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