Mladic nach Den Haag
In den letzten 16 Jahren soll er ein friedliches Landleben genossen haben. Doch die Vergangenheit von Ratko Mladic ist alles andere als friedlich. Der Internationale Strafgerichtshof hat ihn wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord im Bosnienkrieg angeklagt. Er war untergetaucht und wurde jetzt verhaftet. Nun muss er sich für seine Taten in Den Haag verantworten.
Er ist ein alter Mann, der schon ein bisschen wackelig auf den Beinen steht. In den letzten paar Jahren soll er ein friedliches Landleben genossen haben. Doch die Vergangenheit von Ratko Mladic ist alles andere als friedlich. Der Internationale Strafgerichtshof hat ihn wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord im Bosnienkrieg angeklagt. 16 Jahre war er untergetaucht, jetzt wurde er verhaftet und muss sich für seine Taten in Den Haag verantworten.
Der Name Ratko Mladic ist für viele Menschen untrennbar mit dem Massaker von Srebrenica verbunden. Mladic war Oberbefehlshaber der Armee der international nicht anerkannten bosnischen Serbenrepublik "Republika Srpska". In dieser Position organisierte er den Massenmord an 8.000 Menschen in der muslimischen Enklave Srebrenica in Ostbosnien im Juli 1995. Mladic und seine Truppen töteten damals Männer aller Altersklassen, viele Frauen wurde vergewaltigt. Die Leichen der Ermordeten wurden in Massengräbern verscharrt. Bis heute sind noch nicht alle Opfer gefunden oder identifiziert.
Die Region um Srebrenica war damals eigentlich von der UN zur Schutzzone erklärt worden, doch die Blauhelmsoldaten waren der serbischen Armee unterlegen. Auch die Unterstützung seitens der NATO blieb weitgehend aus. Nachdem zwei NATO-Flugzeuge einen serbischen Panzer außer Gefecht gesetzt hatten, drohten die bosnisch-serbischen Truppen, Blauhelmsoldaten, die sie als Geiseln genommen hatten zu ermorden. Die Hilflosigkeit von UNO und NATO in Srebrenica gilt bis heute als größtes Versagen der beiden Organisationen.
Die geplante und systematische Ermordung von muslimischen Bosniern, sogenannten Bosniaken, unter dem Kommando von Ratko Mladic und dem damaligen Präsidenten der "Republika Srpska" Radovan Karadzic wurde vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag offiziell als Völkermord eingestuft. Karadzic wurde 2008 in Belgrad festgenommen. Seitdem sitzt er in der Untersuchungshaftanstalt des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag. Dort bekommt er nun vermutlich Gesellschaft von seinem alten Kumpanen Ratko Mladic.
Nach Ende des Bosnienkrieges war der bosnisch-serbische General 15 Jahre erfolgreich untergetaucht, Serbien soll er dabei allerdings nie verlassen haben. Der Zeitpunkt seiner Festnahme ist für das Land denkbar günstig: Serbien hat sich 2009 offiziell um eine EU-Mitgliedschaft beworben. Die Verhaftung der Kriegsverbrecher des Bosnienkrieges machte die EU allerdings zur Voraussetzung dafür, Serbien in den Kandidatenstatus zu erheben. Ratko Mladic wurde genau an dem Tag von der serbischen Polizei verhaftet, an dem die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton dem Land einen Besuch abstattete.
Die medienwirksame Festnahme des Kriegsverbrechers und die sichere Auslieferung nach Den Haag bringt Serbien der EU auf alle Fälle ein Stück näher.
Obwohl Mladic als schlimmster Kriegsverbrecher Europas nach dem Zweiten Weltkrieg gilt, gibt es in Serbien tatsächlich Menschen, die ihn als Helden verehren. Meinungsumfragen zufolge sind die Serben mehrheitlich nicht damit einverstanden, Mladic nach Den Haag auszuliefern.
Der Name Ratko Mladic ist für viele Menschen untrennbar mit dem Massaker von Srebrenica verbunden. Mladic war Oberbefehlshaber der Armee der international nicht anerkannten bosnischen Serbenrepublik "Republika Srpska". In dieser Position organisierte er den Massenmord an 8.000 Menschen in der muslimischen Enklave Srebrenica in Ostbosnien im Juli 1995. Mladic und seine Truppen töteten damals Männer aller Altersklassen, viele Frauen wurde vergewaltigt. Die Leichen der Ermordeten wurden in Massengräbern verscharrt. Bis heute sind noch nicht alle Opfer gefunden oder identifiziert.
Die Region um Srebrenica war damals eigentlich von der UN zur Schutzzone erklärt worden, doch die Blauhelmsoldaten waren der serbischen Armee unterlegen. Auch die Unterstützung seitens der NATO blieb weitgehend aus. Nachdem zwei NATO-Flugzeuge einen serbischen Panzer außer Gefecht gesetzt hatten, drohten die bosnisch-serbischen Truppen, Blauhelmsoldaten, die sie als Geiseln genommen hatten zu ermorden. Die Hilflosigkeit von UNO und NATO in Srebrenica gilt bis heute als größtes Versagen der beiden Organisationen.
Die geplante und systematische Ermordung von muslimischen Bosniern, sogenannten Bosniaken, unter dem Kommando von Ratko Mladic und dem damaligen Präsidenten der "Republika Srpska" Radovan Karadzic wurde vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag offiziell als Völkermord eingestuft. Karadzic wurde 2008 in Belgrad festgenommen. Seitdem sitzt er in der Untersuchungshaftanstalt des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag. Dort bekommt er nun vermutlich Gesellschaft von seinem alten Kumpanen Ratko Mladic.
Nach Ende des Bosnienkrieges war der bosnisch-serbische General 15 Jahre erfolgreich untergetaucht, Serbien soll er dabei allerdings nie verlassen haben. Der Zeitpunkt seiner Festnahme ist für das Land denkbar günstig: Serbien hat sich 2009 offiziell um eine EU-Mitgliedschaft beworben. Die Verhaftung der Kriegsverbrecher des Bosnienkrieges machte die EU allerdings zur Voraussetzung dafür, Serbien in den Kandidatenstatus zu erheben. Ratko Mladic wurde genau an dem Tag von der serbischen Polizei verhaftet, an dem die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton dem Land einen Besuch abstattete.
Die medienwirksame Festnahme des Kriegsverbrechers und die sichere Auslieferung nach Den Haag bringt Serbien der EU auf alle Fälle ein Stück näher.
Obwohl Mladic als schlimmster Kriegsverbrecher Europas nach dem Zweiten Weltkrieg gilt, gibt es in Serbien tatsächlich Menschen, die ihn als Helden verehren. Meinungsumfragen zufolge sind die Serben mehrheitlich nicht damit einverstanden, Mladic nach Den Haag auszuliefern.