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Peinlicher Vorfall - Was nun?

Autor(en): Nadescha Vornehm am Dienstag, 12. Juli 2011

Die Baupläne für das im Bau befindliche neue Hauptquartier des Bundesnachrichtendienstes sollen auf einem USB-Stick von der Baustelle geschmuggelt worden sein. Dadurch würden nicht nur Risiken sondern auch zusätzliche Kosten für den Steuerzahler entstehen.

Die exakten Pläne für das 1,5 Milliarden Euro teure Bauprojekt wurden als Dokumente der Sicherheitsstufe „Verschließliche Sache“ behandelt. Trotzdem war es möglich, sie unbemerkt von der Baustelle zu entfernen. Wer der Täter ist und ob dieser jemals gefunden wird, ist unklar. Offizielle Behörden hielten es offenbar nicht für notwendig die Information zu veröffentlichen, dass der vermeintliche Diebstahl, bereits vor mehr als einem Jahr geschehen war. Das behauptet zumindest die Zeitschrift Focus. Dadurch wird das gesamte Projekt teurer, die Bauarbeiten wurden nämlich nicht gestoppt, obwohl durch den Vorfall eventuelle Änderungen vorgenommen werden müssen. Welche Mehrkosten dadurch entstehen, wurde bisher nicht bekannt. Wolfgang Bosbach,Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestages, ist der Meinung, dass es zudem unwahrscheinlich sei, dass jemand für den Vorfall gerade stehen würde, oder dass nachgewiesen werden könnte, wer verantwortlich sei. Demzufolge würden die zusätzlichen Kosten auf den Steuerzahler zurückfallen.

Außerdem muss noch geklärt werden, welche Teile genau entwendet wurden und ob die Gefahr besteht, dass die Informationen für terroristische oder anderweitig kriminelle Zwecke genutzt werden. Angeblich beinhaltete der Bauplan genaue Angaben über Mauer- und Türdicken sowie exakte Standorte von Sicherheitskontrollen. Allerdings ist noch unklar, ob diese sensiblen Informationen überhaupt entfernt wurden.

Andere Stimmen behaupten, dass die Berichterstattung, so wie sie jetzt stattfindet, nur darauf abzielt, viel Wind um nichts zu machen. Die Baupläne würden überall herumliegen und wenn jemand vorgehabt hätte sie zu bekommen, wäre es kein allzu großer Aufwand gewesen.

Auch wenn BND-Präsident Ernst Uhrlau am Dienstag NAchmittag alle Vorwürfe zurückweist und angeblich keine Kosten entstehen, oder Änderungen vorgenommen werden, hätte man die Situation sowohl schneller als auch eleganter lösen können. Grundsätzlich sollte für einen Geheimdienst die Geheimhaltung seiner Dokumente doch keine Herausforderung darstellen. Jedenfalls wird diese Peinlichkeit des BND höchstwahrscheinlich, wie so oft, auf dem Rücken der Steuerzahler ausgetragen.




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