Quo Vadis Economia Europae?
Beim Munich Economic Summit treffen sich Vertreter aus Politik, Industrie und Finanzen, um über Europa zu diskutieren und Häppchen zu essen.
Am 16. und 17. Mai treffen sich beim Munich Economic Summit zum 12. Mal Vertreter aus Politik, Industrie und Finanzen, um die wichtigen Themen Europas zu diskutieren und Häppchen zu essen.
Finanzkrise, Bankenkrise, Eurokrise. Wer zur Zeit die Nachrichten sieht, der stellt schnell fest: Europa geht es nicht gut! Lösungen für die Krise auf internationaler Ebene zu finden, fällt nicht immer leicht. Gerade in Europa widersprechen sich nationale Interessen oft. Es fällt den Beteiligten meist schwer sich auf eine gemeinsame Strategie zu einigen, um einen Weg aus der Krise zu finden. Die Munich Economic Summit will es europäischen Entscheidungsträgern ermöglichen, sich auf Kopfhöhe miteinander über mögliche Lösungswege auszutauschen. Die Marschrichtung ist klar:"Relaunching Europe". Ziel ist es die Krise zu überwinden und Europa wieder wirtschaftlich in Schwung zu bringen. Organisiert wird die Konferenz durch die BMW Stiftung Herbert Quandt und der CESifo Group Munich.
Keine Ideallösung
Prof. Hans-Werner Sinn, Präsident des Ifo Instituts, sprach in seiner Einführungsrede von drei möglichen Wegen, wie Europa die Krise überwinden könne: Der Erste sei eine Kombination aus Reformen, einem strengen Sparkurs und kontrollierter Senkung der Preise in den am härtesten von der Krise getroffenen Ländern, wie Griechenland und Spanien. Jedoch würde ein solches Vorgehen, die Arbeitslosigkeit erhöhen. Die zweite sei eine Erhöhung der Preise in den Kernländern Europas, insbesondere Deutschlands um knapp 5,5%, was jedoch laut Prof. Sinn nicht geschehen wird, da es politisch nicht gewünscht sei. Schließlich sei die letzte Möglichkeit zeitweise Austritte aus dem Euro zuzulassen. Folgen würden jedoch Kapitalfluchten und ein Einbruch der Investitionen in die betroffenen Wirtschaften. Schlussendlich gäbe es keine Ideallösung für die Krise, so Prof. Sinn. Um Europa wieder auf den richtigen Weg zu bringen, bräuchte es eine Kombination aus allen drei Möglichkeiten, mit all ihren Vor- und Nachteilen. Worin sich die Experten jedoch einig sind ist, dass der Euro nach wie vor ein unterstützenswertes Projekt sei. Joaquín Almunia, Vize Präsident im Ressort Wettbewerb der Europäischen Komission, sieht als einzigen Weg aus der Krise "mehr Europa zu wagen".
Steiniger Weg in die Zukunft
Kritik an den Vorschlägen kommt vorallem aus Großbritannien, welches durch zu weitreichenden Eingriffe in das eigene Wirtschaftssystem seine Stellung als weltweites Bankenzentrum gefährdet sieht. John Peen, vom Economist, bemerkte zudem, dass die Bevölkerung Europas nicht mehr Europa wolle und verwies zudem auf die starke Kritik an Deutschland aus den Krisenländern. Almunia entgegnete jedoch, dass die Bevölkerung nicht "kein Europa", sondern ein "anderes Europa" fordere, das ein demokratisches Mitbestimmungsrecht in der Wirtschaftspolitik fördere.
Jedoch sind sich alle Teilnehmer des 12. Munich European Summit in einem Punkt einig: Welchen Weg Europa auch immer einschlagen werde - Einfach wird er nicht und auch einen Erfolg will niemand garantieren.
Bildquelle: munich-economic-summit.com