Weniger Partys in der Altstadt
Wer in München auf Großveranstaltungen geht, den führt der Weg meistens in die Innenstadt. Ob Isarinselfest, Kulturstrand oder Corso Leopold – Hier ist so gut wie jedes Wochenende die Gelegenheit zum Feiern geboten. Was sich in der Theorie erstmal hübsch anhören mag, wirft in der Realität jedoch oft Probleme auf. So werden dabei die Interessen der Anwohner in den entsprechenden Gebieten oft übersehen. Der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel möchte das ändern. Zu diesem Zweck wurde nun ein Antrag vorgebracht, der Veranstaltungen in der Altstadt reduzieren soll.
Damit reagiert man auf die Vielzahl an Beschwerden, die sowohl Bewohner, als auch in der Innenstadt ansässige Geschäftsleute über die letzten Jahre hinweg geäußert haben. Laut Felicia Englmann, stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses von der CSU, ist dabei nicht einmal unbedingt die Lärmbelästigung das Hauptproblem.
Vielmehr sorgen vor allem die Straßensperrungen für erhebliche Behinderungen, und die Autos der anreisenden Feierwütigen blockieren die Parkflächen der Anlieger. Zudem sei eine immer wiederkehrende Beschwerde, dass in der betroffenen Zeit nicht nur Straßen, sondern auch Supermärkte hoffnungslos überfüllt seien.
Von der Innenstadt in die Außenbezirke
Gerade in diesem Jahr sind besonders viele Veranstaltungen zusammen gefallen; etwa „100 Jahre Kammerspiele“ oder die Feierlichkeiten rund um den Tag der Deutschen Einheit. Diese Fülle an Veranstaltungen nimmt immer weiter zu. Der nun eingereichte Antrag möchte die Masse solcher Veranstaltungen reduzieren. Der Vorsitzende des Ausschusses, Wolfgang Püschel, SPD, betont, dass es nicht darum gehe, Veranstaltungen zu kippen, sondern sie vielmehr auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren.
Hierbei solle man vor allem die Möglichkeit ausnutzen, auf weniger bespielte Veranstaltungsorte auszuweichen. Stark frequentierte Plätze wie der Marienplatz oder der Odeonsplatz könnten seltener genutzt werden, würde man Events etwa nach Thalkirchen oder Freimann verlegen.
Letztendlich ergeben sich also zwei Lösungen: Zunächst soll grundsätzlich die Frequenz von Großveranstaltungen vermindert werden, und darüber hinaus möchte man möglichst die Bezirke der Innenstadt entlasten. Hierbei sagt Englmann aber eindeutig: Es gehe nicht darum, das Problem einfach von sich zu weisen, sondern die Events gerechter zu verteilen. So könnten auch die Außenbezirke lebhafter werden und von den vielen Feierlichkeiten profitieren.