„Es ist alles gegeben für den maximalen Erfolg.“ Was Florian Kettemer etwas kompliziert verschachtelt, heißt nichts anderes als: Der EHC Red Bull München will Deutscher Meister werden. So schnell wie möglich.

Der erste Anlauf ging jedoch ordentlich in die Hose. Zwar legte München in der abgelaufenen Saison die beste Hauptrunde der Klubgeschichte hin, stürzte in den Playoffs aber ab. Vier Spiele, vier Niederlagen. Erstrunden-Aus. Die Grizzly Adams Wolfsburg, die zuvor nicht gerade Angst und Schrecken verbreitet hatten, verputzten den Meisterschaftsfavoriten.

Frühes Playoff-Aus für Kettemer & Co 

Dabei hatte München im vergangenen Sommer aufgerüstet. Nicht nur Star-Trainer Don Jackson war dem Ruf gefolgt, auch einige der besten Spieler der Liga hatten die EHC-Verantwortlichen an die Isar gelockt. Obwohl die Mannschaft neu zusammengestellt worden war, schien der große Wurf möglich. Am Ende reichte es aber nicht einmal für einen Sieg in den Playoffs.

„Wolfsburg war einen Ticken heller und wacher“, sagt Florian Kettemer, einer der namhaften Neuzugänge, gleichzeitig aber auch ein Heimkehrer. Schon von 2007 bis 2009 stand Kettemer in der Landeshauptstadt unter Vertrag. Es war die Zeit vor Red Bull, der EHC spielte noch in der unattraktiven zweiten Liga. Zu wenig für den talentierten Kettemer, der den Sprung nach Augsburg – und so in die Deutsche Eishockey Liga (DEL) – wagte. „Mein Anspruch war und ist es immer noch, mich ständig zu verbessern", sagt Kettemer.

Der Wechsel machte sich bezahlt. Kettemer stieg zum Nationalspieler auf. 2011 verpflichteten die Adler Mannheim den offensivstarken Verteidiger. „Man hat immer gesagt: Mannheim ist der FC Bayern des deutschen Eishockeys“, sagt Kettemer. „Es war nicht leicht. Da ist viel Konkurrenz da und ich musste mich durchbeißen – was ich letztendlich geschafft habe und was eine super Erfahrung für mich war.“

Entwicklung zum Führungsspieler

Nach drei Jahren und einer Beinahe-Meisterschaft (2012 lag Mannheim im vierten Finalspiel gegen Berlin bereits mit 5:2 vorne, verlor dann aber noch das Spiel und die Serie) landete Kettemer wieder in München. Eine coole Sache, wie der heute 28-Jährige sagt, schließlich sei der EHC ein bisschen Heimat. Er fühlt sich wohl in München, bei den Fans steht er dank seiner lockeren Art (siehe Video) hoch im Kurs. Seine Rolle ist aber eine ganz andere als vor sechs Jahren. „Ich habe die stärkste Saison meiner Karriere gespielt, mich verbessert und Verantwortung übernommen“, sagt Kettemer.

Jetzt will er den nächsten Schritt machen. Don Jackson setzt weiter auf Kettemer - und der Verteidiger will endlich gewinnen. Nicht nur in der Hauptrunde, nicht nur eine Playoff-Serie, sondern die Meisterschaft.