"Die Chance kommt nicht wieder"
Paul Kalkbrenner spielt am 3. Juni vor einer Rekordkulisse am Königsplatz. Was den deutschen Technokönig im Moment noch mehr bewegt:
Paul Kalkbrenner spielt am 3. Juni vor einer Rekordkulisse am Königsplatz. Im Vorgespräch wird deutlich was den deutschen Technokönig im Moment noch mehr bewegt.
Die Sonnenbrille ist eines seiner Markenzeichen, heute kommt Paul Kalkbrenner das sehr entgegen. Als FC Bayern Fan wäre ihm die Trauer in seinen Augen sonst wohl direkt anzusehen. „Es ist nicht zu verstehen“, seufzt er und trotzdem darf über Fußball gesprochen werden, nur zwei Tage nach der bitteren Niederlage im Champions League Finale. „Muss ja wohl“ sagt er und doch merkt man wie schwer es ihm fällt - er hatte das „Finale Dahoam“ live im Stadion gesehn.
Was München cooler macht als Berlin
Bei der Frage wie dieses Erlebnis war, muss Paul Kalkbrenner erstmal tief durchatmen: „Es ist noch nicht so richtig angekommen, das dauert wahrscheinlich noch einen Tag. Und dann wird es weh tun. Scheisse war das.“ Man sieht aber, dass es jetzt schon weh tut. Erstmal weg von seinem Lieblingsverein, hin zum Verein seiner Heimatstadt, auch hier nimmt er kein Blatt vor den Mund: „Eine Mannschaft die so zielstrebig in Liga 2 marschiert ist, wie die Hertha, hat es einfach verdient abzusteigen.“ Das müsse man auch als Berliner so hart sagen.
Was den Berliner Protest gegen das Ergebnis angeht (inzwischen ist klar, der Protest ist abgewiesen, der Abstieg somit besiegelt) hat er aber doch ein bisschen Mitleid: „Auch gemein, bist eigentlich schon abgestiegen musst aber weiter trainieren.“ - auch an einem solchen Tag ist Paul Kalkbrenner für seine Witze gut. Den nächsten Lacher liefert er direkt hinterher, auf die Frage was für den Berliner an München cooler sei als an der Heimatstadt: „Es ist der Fußballverein“.
Wie man im Osten Westfußball sieht
Aber wie wird man als Kind und Jugendlicher in der DDR Fan vom FC Bayern aus dem Westen? Kalkbrenner selbst durfte nicht viel Westfernsehen sehen, sein Glück war ein Freund aus seiner Klasse: „Der durfte immer alles gucken. Da haben wir immer gesagt wir gehen auf die Wiese Fußball spielen und haben dann da heimlich Bundesliga geguckt.“
Die Mannschaftsaufstellung könnte er wohl heute noch auswendig: „Damals die Bayern noch mit Matthäus, Sören Lerby, Pfaff im Tor. Und dann ging das irgendwie nie mehr weg. Und wurde immer doller.“ Trüge er keine Sonnenbrille, man könnte wohl sagen seine Augen strahlen, als er von seiner Kindheit erzählt.
Welches Lied jetzt hilft
Die nächste Frage holt ihn aber direkt zurück in die wenig erfreuliche Gegenwart: Ob er den Fans ein Lied empfehlen kann, dass die gute Laune zurück bringt. Kalkbrenner schüttelt nur den Kopf und stellt klar: „Jetzt gute Laune wäre unangebracht.“ Es arbeitet wieder in ihm: „Gut, dass ich nicht im Frühstücksradio bin gerade...Mann“, seufzt er.
Es ist diese Authentizität die ihn so beliebt macht. Der Erfolg kommt wahrscheinlich davon, dass „ich genau das mache was ich schon immer gemacht habe.“ Das Heißt, er spielt nicht nur in den großen Hallen, mit denen er „viel viel viel mehr Geld verdienen könnte. Es soll ja auch alles cool bleiben. Es kann zwar kommerziell erfolgreich sein, es soll aber nicht kommerziell gemein sein.“ Das erinnert an Uli Hoeneß, der sich über die Wucherpreise beim Champions League Finale beschwert hat.
Warum die Niederlage so bitter ist
Paul Kalkbrenner scheint im Grunde der Gleiche geblieben zu sein, der als Paul dB+ vor 200 Leuten gespielt hat. Am 3. Juni auf dem Königsplatz im Herzen Münchens werden es um die 20000 sein. Das ist zwar nicht das größte Publikum vor dem er je gespielt hat, aber Rekordkulisse für sein eigenes Konzert. Lampenfieber hat er trotzdem nicht: „Das ist lange weg, wie bei einem Fußballspieler der 100 Länderspiele hat.“
Vom Fußball scheint man heute nicht mehr wegzukommen. Eine Frage bleibt aber noch: Wie lebt man jetzt als Bayern Fan weiter? „Da denkt vorher keiner dran, der FC Bayern wird ja weiter existieren nach diesem Finale.“ Kalkbrenner ist erstmal sprachlos und bringt dann das auf den Punkt, was kein Bayern Fan wahr haben will, was diese Niederlage so anders macht als jede andere: „Die Chance so kommt nicht wieder...Nicht so lange wir leben.“
Die Sonnenbrille ist eines seiner Markenzeichen, heute kommt Paul Kalkbrenner das sehr entgegen. Als FC Bayern Fan wäre ihm die Trauer in seinen Augen sonst wohl direkt anzusehen. „Es ist nicht zu verstehen“, seufzt er und trotzdem darf über Fußball gesprochen werden, nur zwei Tage nach der bitteren Niederlage im Champions League Finale. „Muss ja wohl“ sagt er und doch merkt man wie schwer es ihm fällt - er hatte das „Finale Dahoam“ live im Stadion gesehn.
Was München cooler macht als Berlin
Bei der Frage wie dieses Erlebnis war, muss Paul Kalkbrenner erstmal tief durchatmen: „Es ist noch nicht so richtig angekommen, das dauert wahrscheinlich noch einen Tag. Und dann wird es weh tun. Scheisse war das.“ Man sieht aber, dass es jetzt schon weh tut. Erstmal weg von seinem Lieblingsverein, hin zum Verein seiner Heimatstadt, auch hier nimmt er kein Blatt vor den Mund: „Eine Mannschaft die so zielstrebig in Liga 2 marschiert ist, wie die Hertha, hat es einfach verdient abzusteigen.“ Das müsse man auch als Berliner so hart sagen.
Was den Berliner Protest gegen das Ergebnis angeht (inzwischen ist klar, der Protest ist abgewiesen, der Abstieg somit besiegelt) hat er aber doch ein bisschen Mitleid: „Auch gemein, bist eigentlich schon abgestiegen musst aber weiter trainieren.“ - auch an einem solchen Tag ist Paul Kalkbrenner für seine Witze gut. Den nächsten Lacher liefert er direkt hinterher, auf die Frage was für den Berliner an München cooler sei als an der Heimatstadt: „Es ist der Fußballverein“.
Wie man im Osten Westfußball sieht
Aber wie wird man als Kind und Jugendlicher in der DDR Fan vom FC Bayern aus dem Westen? Kalkbrenner selbst durfte nicht viel Westfernsehen sehen, sein Glück war ein Freund aus seiner Klasse: „Der durfte immer alles gucken. Da haben wir immer gesagt wir gehen auf die Wiese Fußball spielen und haben dann da heimlich Bundesliga geguckt.“
Die Mannschaftsaufstellung könnte er wohl heute noch auswendig: „Damals die Bayern noch mit Matthäus, Sören Lerby, Pfaff im Tor. Und dann ging das irgendwie nie mehr weg. Und wurde immer doller.“ Trüge er keine Sonnenbrille, man könnte wohl sagen seine Augen strahlen, als er von seiner Kindheit erzählt.
Welches Lied jetzt hilft
Die nächste Frage holt ihn aber direkt zurück in die wenig erfreuliche Gegenwart: Ob er den Fans ein Lied empfehlen kann, dass die gute Laune zurück bringt. Kalkbrenner schüttelt nur den Kopf und stellt klar: „Jetzt gute Laune wäre unangebracht.“ Es arbeitet wieder in ihm: „Gut, dass ich nicht im Frühstücksradio bin gerade...Mann“, seufzt er.
Es ist diese Authentizität die ihn so beliebt macht. Der Erfolg kommt wahrscheinlich davon, dass „ich genau das mache was ich schon immer gemacht habe.“ Das Heißt, er spielt nicht nur in den großen Hallen, mit denen er „viel viel viel mehr Geld verdienen könnte. Es soll ja auch alles cool bleiben. Es kann zwar kommerziell erfolgreich sein, es soll aber nicht kommerziell gemein sein.“ Das erinnert an Uli Hoeneß, der sich über die Wucherpreise beim Champions League Finale beschwert hat.
Warum die Niederlage so bitter ist
Paul Kalkbrenner scheint im Grunde der Gleiche geblieben zu sein, der als Paul dB+ vor 200 Leuten gespielt hat. Am 3. Juni auf dem Königsplatz im Herzen Münchens werden es um die 20000 sein. Das ist zwar nicht das größte Publikum vor dem er je gespielt hat, aber Rekordkulisse für sein eigenes Konzert. Lampenfieber hat er trotzdem nicht: „Das ist lange weg, wie bei einem Fußballspieler der 100 Länderspiele hat.“
Vom Fußball scheint man heute nicht mehr wegzukommen. Eine Frage bleibt aber noch: Wie lebt man jetzt als Bayern Fan weiter? „Da denkt vorher keiner dran, der FC Bayern wird ja weiter existieren nach diesem Finale.“ Kalkbrenner ist erstmal sprachlos und bringt dann das auf den Punkt, was kein Bayern Fan wahr haben will, was diese Niederlage so anders macht als jede andere: „Die Chance so kommt nicht wieder...Nicht so lange wir leben.“