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Manege frei

Autor(en): Dennis Müller am Montag, 7. Mai 2012
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Kickboxen goes Circus. Johnny Keta kämpfte um seinen Weltmeistertitel gegen den Niederländer Reno Arns. Kickboxen goes Circus. So das Motto des Samstagabend, an dem Mike Keta, Thilo Schneider den Europameistertitel im K1 entreißen wollte und sein älterer Bruder Johnny Keta um seinen Weltmeistertitel gegen den Niederländer Reno Arns kämpfen musste.      
Vier Hauptkämpfe standen auf dem Programm im Circus Krone in München. Alle vier versprachen viel Potential, aber das Augenmerk lag natürlich auf den beiden Keta-Brüdern und Ihren Titelkämpfen. Daher umso erstaunlicher, dass der Ringsprecher bereits um Punkt 22.00 Uhr den Europameister Thilo Schneider in die blaue Ecke des Rings rief. Sein Herausforderer: Mike Keta. Und der legte auch gleich richtig los. Immer wieder nutzte der Münchner seine Überlegenheit im Boxen aus und feuerte Fäuste in Richtung des Titelverteidigers, der diese geschickt abblockte und seinerseits versuchte mit Kicks Mike Keta zu überwinden. In der zweiten Runde schaffte es der Lokalmatador mit mehrere Salven Thilo Schneider in die Ringecke zu drängen. Unter dem Strich war der jüngere Keta Bruder der engagiertere Boxer, aber es sollte nicht seine Nacht werden. Thilo Schneider kam mit Kicks und Sprüngen immer gefährlicher in die 3. Runde zurück, sodass Mike Keta nach einem Bauchkick kurzzeitig am Boden liegen blieb. Währenddessen trat der Europameister noch einmal nach. Das ganze gab dann Punktabzug von den Ringrichtern und Schneider musste dadurch natürlich mehr für den Sieg machen - und tat das dann auch. Immer wieder gefährliche Sprungkicks vom Europameister brachten in der vierten Runde sogar Jonny Keta dazu, aus der Kabine zu kommen, um seinen jüngeren Bruder zu unterstützen. Doch der konnte nur noch mit ansehen wie ein Kick vom Europameister Mike Keta in die Leber traf und der sofort K.O. ging. 

Heiße Frauen und Münchnerische Schlagfertigkeit
Nach der erfolgreichen Verteidigung des Europameistertitels war erst mal Zeit für Unterhaltung. Cheyenne und Valentine, die geläuterten Stars aus Serien wie Forsthaus Falkenau oder Marienhof, brachten in Ihren engen, glitzerüberzogenen Paillettenkostümen wohl nicht nur die Augenlider mancher Männer zum Wachsen. Doch selbst mit heißen Kostümen und Wahnsinns-Aussehen konnten sie nicht zwangsweise von ihrem Song „Candyheart“ überzeugen. Die Choreografie ähnelte den Bewegungen der Clowns, die sonst ihren Unfug in der Manege treiben. Und auch gesangstechnisch passten sich die beiden dem Anlass an, denn es schien, als ob sie mit ihren Playbackliedern die Ohren der Zuschauer ordentlich verprügelten. Und da zu dem Zeitpunkt das Publikum eh gebannt auf Frauen schaute, die Männern richtig wehtun können, rief der Ringsprecher anschließend die Münchnerin Mareike Michl in den Ring. Die 28 Jährige zeigte ihrer Gegnerin wo der Hammer hängt. Nach 3 Runden und  insgesamt 9 Minuten aggressivstem Frauenboxen schlug sich (die zumindest außerhalb des Rings attraktive) Mareike Michl direkt in die Herzen der Fans. Laut Aussage ihres Trainers Mike Keta werden wir in Zukunft noch viel von ihr sehen, denn sie sei „ehrgeizig und diszipliniert, eben typisch deutsch.“ Es war also nur noch ein Kampf zwischen harten Frauen und den härtesten Jungs, Keta und Arns. Und der hieß Lokalmatador Valon Morina gegen den Nordthailand-Champion. Und das wirklich aufregende an dem Kampf war weder die knapp 3 minütige Vorbereitung des Thailänders, noch die Tatsache dass sein Gegner Morina sich gut hielt und am Ende doch der Hong-Kong Muay Thai-Champion einstimmig gewann. Nein es war die Tatsache, dass der eher semi-überzeugende Ringsprecher es schaffte den Namen Chokdee Cahaermchon richtig auszusprechen.

Der Kampf der Kämpfe
Doch dann war es endlich soweit: Der Moment auf den alle gewartet hatten. Der Kampf der Giganten. Und es war der Herausforderer Remo Arns, der zuerst in den Ring trat. Der hatte zuvor angekündigt sich den Weltmeistertitel zu holen. Sein Gegner Jonny Keta konterte cool, dass er ihn dafür K.O. schlagen müsse oder ihn töten. Die schlimmere Variante wurde es Gott sei Dank nicht. Aber tatsächlich schaffte es Remo Arns ihn bereits in der zweiten von fünf Runden K.O. zu schlagen. Und das obwohl Johnny „The Bull“ Keta unglaublich gut in den Kampf kam. Er war es der die ersten Schläge platzierte und vor allem viel mit seinen Knien in Remos Gesicht hantierte. Doch nach einem Triple-Hit auf Ketas Schläfe und Kinn in der zweiten Runde begann er zu torkeln, kam noch einmal kurz zurück fing sich dann aber eine Reihe von Schlägen mitten ins Gesicht ein, sodass er sich geschlagen geben musste. Die Überraschung war also perfekt, Remo Arns, der eigentlich als Ersatz angetreten war, schlug sich in einem guten Kampf noch besser und holte sich den ISKA K1 Weltmeistertitel im Cruisergewicht. Der 41-jährige äußerte sich nach seiner Leistung zu seiner Zukunft: „Da ich noch recht jung bin habe ich daran gedacht noch einige Jahre zu machen“. Eine Zusage für eine Revanche ließ er aber offen. Der geschlagene Johnny Keta äußerte gegenüber M94,5 dass seine momentanen Schmerzen bald wieder weggehen würden, doch der Schmerz über seinen verlorenen Titel, der bleibe bis er die Revanche bekomme den Titel zurück zu holen. Ausreden für die Niederlage gab es für Jonny keine. Trotz eines Meniskusrisses trat er an. Doch all das zählte nicht. Er wusste dies vor dem Kampf. „Ich bin kein Typ der jammert“, so seine Worte „Ich habe entschieden zu kämpfen und für mich sind dies keine Gründe. Ich habe verloren und das Leben geht weiter, der Sport geht weiter. Auf jeden Fall ist es nicht das letzte Mal wo ihr mich hier seht. Ich kann nicht so aufhören.“ Er hofft auf den Rückkampf. Wir auch. 
Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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