Die Basketball-Bundesliga ist wieder zurück. Der FC Bayern München startet als Titelverteidiger und Meisterschaftsfavorit in die neue Saison. Heute (20.30 Uhr, Audi Dome) empfängt der FCB den Mitteldeutschen BC. Ein Sieg ist Pflicht. Der erste Spieltag in der Vorschau.

Die Ausgangslage: Vor 106 Tagen haben die Basketballer des FC Bayern München in der O2-World in Berlin die Deutsche Meisterschaft eingetütet. Jetzt starten die Bayern als Titelverteidiger in die neue Saison. Die Gejagten – das sind inzwischen nicht nur die Fußballer, sonder auch die Basketballer des Vereins. Meistertrainer Svetislav Pesic steht weiterhin an der Seitenlinie, der Meisterkader ist dagegen zerbröckelt. Sechs Spieler sind weg, darunter die US-Stars Malcolm Delaney und Deon Thompson sowie Kapitän Steffen Hamann. Sechs neue sind dazugekommen.

Um ein funktionierendes Team aufs Parkett zu schicken, braucht Pesic aber noch Zeit. „Wir haben viele Nationalspieler, die noch nicht in Form sind und müde aussehen“, sagt der Trainer. Das zeigte sich auch am vergangenen Samstag: Beim Champions-Cup in Berlin unterlagen die Bayern dem Pokalsieger Alba Berlin 68:76. Zur Pause lagen die Bayern schon mit 25:45 in Rückstand. „Berlin ist weiter als wir“, gestand Pesic.

Vor der Bundesliga-Premiere im Audi Dome gegen den Mitteldeutschen BC ist Pesic aber guter Dinge. „Wir werden uns gut präsentieren“, verspricht der Coach, fügt aber an: „Wir sind noch nicht auf dem Level, das man braucht.“ Svetislav Pesic weiß aber auch, dass ein Heimsieg gegen eine durchschnittliche Bundesliga Mannschaft Pflicht ist. Um die Fans zufriedenzustellen – und vor allem um sich Zeit zu verschaffen, die eigene Mannschaft in Ruhe zu entwickeln.

Das FCB-Personal: Beim BBL-Auftakt fehlen Pesic zwei Leistungsträger: Der neue Kapitän Bryce Taylor hat Adduktoren-Probleme. „Es ist ein bisschen besser geworden, aber es ist ungewiss, wann er wieder anfängt, zu trainieren“, sagt Pesic. Auch Neuzugang Anton Gavel muss weiter auf sein Pflichtspieldebüt im Bayern-Trikot warten. Der Aufbauspieler fehlte mit einer Schulterverletzung schon in Berlin. „Es wird jeden Tag besser“, so Pesic. „Er kann aber noch nicht spielen.“ Den Langzeitverletzte Paul Zipser (Knieverletzung) erwartet Pesic dagegen „lange noch nicht“ zurück. „Er macht eine gute Entwicklung, jetzt geht es aber Zentimeter für Zentimeter.“

Der Gegner: Der Star beim Mitteldeutschen BC ist der Trainer. Silvano Poropat wurde im vergangenen Jahr zum „Trainer des Jahres“ gewählt. „Er hat eine Winner-Mentality“, sagt auch FCB-Coach Svetislav Pesic, der vor dem MCB Respekt hat. „Sie haben sehr guten Basketball gespielt und Favoriten geschlagen. Das ist eine Mannschaft, die Charakter hat.“ Der MCB ist aber auch eine Mannschaft, die einen großen Umbruch hinter sich hat. Acht Spieler haben den Verein verlassen. Besonders der Abgang von Power Forward Angelo Caloiaro (2013/14: 14,3 Punkte und 6,8 Rebounds im Schnitt) schmerzt. Der Mannschaft fehlt die Power unter dem Korb, von der Dreierlinie kann sie aber heiß laufen.