Traditionsverein in der Krise: 1860 München droht der Abstieg, Trainer von Ahlen steht vor der Entlassung. Und jetzt? Ein Plädoyer für Lothar Matthäus.

Sobald ein Trainerposten im deutschen Profi-Fußball frei wird, dauert es nicht lange, dann taucht ein bestimmter Name auf: Lothar Matthäus. Das passiert fast schon reflexartig. Er ist Weltmeister, Europameister und Weltfußballer. Vielleicht sogar der beste deutsche Fußballer aller Zeiten. Aber Trainer in der Bundesliga? Neee, lieber nicht. Matthäus hat in Deutschland keinen Kredit mehr.

Es wird Zeit, sein Rating zu erhöhen!

Nicht jeder Weltklasse-Fußballer wird auch ein Weltklasse-Trainer. Doch wissen wir, was für ein Trainer Lothar Matthäus ist? Vermutlich nicht. Er coachte bereits in Österreich, Serbien, Ungarn, Braslilien, Israel und Bulgarien. Aber eben nicht in Deutschland, wo die Arbeit eines Trainers jeden Tag genau beobachtet wird.

Kein Erfolg, aber Fettnäpfchen-König

Zugegeben: Wirklich erfolgreich war der Trainer Matthäus nicht. Während seiner Zeit beim brasilianischen Klub Atletico Paranaense beleidigte er einen Schiedsrichter. Die Folge: Eine 30-Tage-Sperre und sein Rücktritt nur einen Monat nach Dienstantritt. Sowieso, Lothar Matthäus tappt nicht in Fettnäpfchen, er springt in sie hinein wie Elton ins Becken beim Promi-Turmspringen.

In den tiefsten Krisen helfen nur die ganzen Großen. Weltmeister oder Weltfußballer - am besten beides! Logisch: #teamlothar für @TSV1860

— Florian Schmidt-So (@Schmiso) 16. Februar 2015

Aber die "Loddar"-Schlagzeilen sind weniger geworden. Als Experte beim Sportsender "Sky" kümmert er sich um das, was er am besten kann: Fußball. Matthäus beschäftigt sich mit den deutschen Ligen. Er kennt sich aus. Und vor allem: Er hat Strahlkraft.

Die geht beim TSV 1860 immer mehr verloren. Der Zweitligist ist mehr Krisenklub als Traditionsverein. Den Löwen droht der Absturz in die Drittklassigkeit. Cheftrainer Markus von Ahlen soll nach Informationen der "Münchner Abendzeitung" noch in dieser Woche entlassen werden.

Die ganz große Lösung

Auch wenn der Trainerposten offiziell noch nicht frei ist: Lothar Matthäus würde 1860 München gut tun! Kleine Nebenkriege, wie etwa der von Sportchef Gerhard Poschner mit einem früheren Teamarzt, wären plötzlich uninteressant. Matthäus ist ein Aufmerksamkeitsmagnet. Er ist die große Lösung. Und 1860 denkt trotz der Katastrophen-Saison nach wie vor ganz groß.

Groß wäre aber auch das Risiko - für beide. 1860 München darf sich nicht noch einen Fehlgriff leisten. Und Lothar Matthäus muss liefern. Denn seine erste Chance in Deutschland könnte auch seine letzte sein.

Aber diese Chance ist überfällig.

Es kann nur einen geben! #teamlothar @TSV1860 pic.twitter.com/bXoXO317sM

— Ron Stoklas (@stonroklas) 16. Februar 2015