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Topspiel nach dem Topspiel

Autor(en): Simon Kerber am Sonntag, 16. November 2014
Quelle: M94.5

Svetislav Pesic und Robin Benzing: Nach vorne soll es gehen.

Der FC Bayern erwartet in der BBL den Tabellenzweiten aus Oldenburg. Nach dem Euro League-Spiel die zweite schwierige Aufgabe innerhalb von vier Tagen.

Der FC Bayern erwartet in der BBL den Tabellenzweiten aus Oldenburg. Nach dem Euro League-Spiel die zweite schwierige Aufgabe innerhalb von vier Tagen.

Es war ein Spiel, von dem Trainer Svetislav Pesic hinterher sagte, er würde so etwas „gerne öfter sehen“. Diese Aussage hätten wohl auch die meisten Zuschauer unterschrieben, wäre da nicht das Ergebnis gewesen. Mit 86:93 musste sich der aktuelle Deutsche Meister aus München dem aktuellen Türkischen Meister Fenerbahce Istanbul geschlagen geben. Bis auf das Ergebnis war es ein toller Abend mit europäischen Spitzenbasketball, einem bis zum Schluss spannenden Spiel und einer grandiosen Stimmung. Letzteres nicht zuletzt auch wegen der knapp 2000 Fans der Türken – egal, ob mitgereist oder aus ganz Deutschland nach München gekommen. So lobte nach dem Spiel der Gäste-Coach Zeljko Obradovic die „tolle Atmosphäre von beiden Seiten“.

Fans auch am Sonntag wieder gefordert
Dass am Sonntag so viele Oldenburger den langen Weg in den Süden antreten werden darf bezweifelt werden. Mit Blick auf die Stärke des Gegners aus dem Norden, fordert Coach Pesic aber von den Fans wieder dieselbe Unterstützung wie in der Euro League. „Wir brauchen die Fans, sie haben vielleicht ganz die Emotionalität wie die türkischen Anhänger, aber sie waren toll. Genau das brauchen wir am Sonntag auch wieder.
Aus sportlicher Sicht sind die Vorzeichen ähnlich wie gegen Fenerbahce: Wieder tritt der FC Bayern Basketball gegen einen Tabellennachbarn an, wieder geht es gegen einen starken Gegner. Die Baskets aus Oldenburg liegen derzeit in der Tabelle der Beko BBL einen Platz vor den drittplatzierten Münchnern.
 

Duell auf Augenhöhe
Dass sich am Sonntag zwei absolut gleich starke Mannschaften gegenüber stehen, zeigt auch ein Blick auf die Statistiken. Ganz egal, welches Ranking man sich anschaut, Bayern und Oldenburg sind meist vorne dabei und nicht weit voneinander entfernt.
Entscheidend könnte werden, welches der beiden Teams es schafft, unter dem Korb zu dominieren. Während der FCBB mit durchschnittlich 28,1 Rebounds pro Spiel unter dem eigenen Korb die Liga anführt (Oldenburg: 24,0), holen sich die Baskets mit 13,6 die meisten Bälle in der Offense wieder (Bayern: 9,9) – auch das ist Ligabestwert. Das war gegen Fenerbahce nicht anders, München hatte am Ende 30 Rebounds auf dem Konto, der Gast 33.
 

Entscheidung von der Dreierlinie?
Der Knackpunkt bei der Niederlage am Donnerstag waren vor allem die Würfe von außerhalb. Fenerbahce traf 17 seiner 30 Würfe „von draußen“, einer mehr als in allen vier Partien davor. Herausragend war dabei Andrew Goudelock, der allein 10 Dreier warf und am Ende eine sagenhafte Bilanz von 77% Trefferquote bei seinen Drei-Punkt-Versuchen hatte. Der Ex-Spieler der Los Angeles Lakers traf quasi von überall und war nicht zu stoppen. Nach Meinung von Aufbauspieler Heiko Schaffartzik lag das allerdings nicht nur an der Stärke des US-Amerikaners, sondern auch an der Verteidigung der Gastgeber: „Natürlich ist Goudelock eine super Spieler, keine Frage, aber wir haben ihn auch heiß laufen lassen. Bei seinen Würfen waren unglaubliche Dinger dabei, aber eben auch 4-5 ganz freie. Wenn Lucca (Staiger, Anm. d. Red.) bei uns solche Möglichkeiten bekommt, trifft er die anderen auch.“ Der Zweite der BBL hat zwar keinen Andrew Goudelock in seinen Reihen, aber trotzdem einige durchaus passable Dreier-Schützen. Besonders auf Nemanja Alexandrov (63,3%)  sollte der FC Bayern aufpassen. Nur ihn möglichst weit vom Korb wegzuhalten wird aber nicht ausreichen, dafür ist die Mannschaft von Headcoach Sebastian Machowski zu ausgeglichen.
 

Probleme für Pesic
Neben der durch die Euro League ohnehin schon hohen Belastung muss Bayern-Trainer Pesic auch weiterhin auf verletzungsbedingte Ausfälle reagieren. Ihm fehlen, wie schon gegen Istanbul, Kapitän Bryce Taylor, Paul Zipser und auch Anton Gavel. Ob der am Donnerstag wegen Rückenproblemen geschonte Jan Jagla spielen kann, ist noch nicht ganz sicher. Bei Oldenburg wird voraussichtlich der neu verpflichtete Casper Ware sein Debüt geben. Für beide Seiten also keine optimalen Voraussetzungen, dem Spiel sollte das aber wenig anhaben, beide Teams sind gefestigt und können auf Veränderungen dieser Art reagieren. Die Männer von Svetislav Pesic können auf jeden Fall mit der Gewissheit ins Spiel gehen, dass die Verletzten nicht unersetzlich sind. Und sie dürfen darauf hoffen, dass Oldenburg keinen Spieler mitbringt, der so einen Sahnetag erwischt wie Andrew Goudelock von Fenerbahce Istanbul.
Mit einer Leistung wie am Donnerstag stehen die Chancen gegen Oldenburg sicherlich gut, dass am Ende auch die Bayern-Fans sagen, sie würden so ein Spiel gerne öfter sehen.

 

Den M94.5-Liveticker aus dem Audi Dome gibt's am Sonntag ab 17 Uhr hier.

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