Für alle Fans von Playstation und Gameboy: Das Video zum Selberdrücken.
Neues Video: Bob Dylan
Urgestein Bob Dylan mit dem Video zu "Like A Rolling Stone": Gab es 1965 noch keine Musikvideos, nutzt er jetzt die moderne Technik voll und ganz aus. Das Ergebnis ist ein interaktives Video.
Urgestein Bob Dylan mit dem Video zu "Like A Rolling Stone": Gab es 1965 noch keine Musikvideos, nutzt er jetzt die moderne Technik voll und ganz aus. Das Ergebnis ist ein interaktives Video.
Die Folk-Rock-Ikone Bob Dylan hat sich mit der Verfilmung seines Klassikers ein paar Jahre Zeit gelassen. Erst einmal standen wohl andere Songproduktionen an, bevor der Musiker sich wieder an seinen Song „Like a Rolling Stone“ herantraute. Ob er sich für Anno 2013 entschied, um das berühmte Lied noch einmal an die Leute zu bringen oder weil es zum Zeitpunkt der ursprünglichen Veröffentlichung im Jahr 1965 noch keine Musikvideos gab, bleibt wohl eine offene Frage. Fakt jedoch ist, dass er sich für das Video eine ganze besondere Idee einfallen hat lassen und damit genau ins Schwarze trifft.
Jeder, der ein typisches Bob-Dylan Video erwartet, wird zudem positiv überrascht sein: „Like a Rolling Stone“ ist ein interaktives Video. Das heißt, der Zuschauer wird miteinbezogen. In der Kunst sind interaktive Werke mit Künstlern wie Robert Rauschenberg schon seit langem vertreten, aber jetzt kann man auch als Zuschauer eines Musikvideos die Handlung beliebig verändern und selbst bestimmen, wie das Video ablaufen soll.
Im Hintergrund eines simulierten rauschenden Fernsehers ist der Meister selbst, Bob Dylan, zu Beginn des Musikvideos zu erkennen. In den restlichen 6 Minuten 53 allerdings ersetzen ihn meist Schauspieler. Diese verkörpern Personen aus verschiedenen Fernsehprogrammen, von Teleshopping bis hin zum Liebesfilm. Könnten die Ausschnitte thematisch nicht unterschiedlicher sein, so singen sie doch alle im perfekten Playback zu „Like A Rolling Stone“.
Trailer zum interaktiven Video von Bob Dylan
Take Control!
Startet man das Video, wird automatisch auch der Fernseher gestartet. Und schon steigt man nach einer kurzen Sendungsvorschau in das erste Programm ein. Dem Zuschauer wird ermöglicht, auf der linken Seite des Bildschirms die Kanäle zu wechseln, die Lautstärke zu regeln oder das Video zu stoppen. In „Bachelor’s Roses“ beispielsweise singen euch die Kandidatinnen ihre Meinung zu besagtem Bachelor. Schaltet ihr einen Sender weiter, singt euch der Nachrichtensprecher der „BBC News“ die Geschichte eines Drogendealers vor. Während eines Tennisspiels fragt ein Sportler singend, wie es sich anfühlt, kein Zuhause zu haben. In dem Film „Love is Love“, einen Kanal weiter, lernen sich die zwei Protagonisten langsam näher kennen. Und in der „Great Hits Zone“ sieht man Bob Dylan sogar persönlich bei einem seiner Auftritte. Nachdem man das Musikvideo öfter abgespielt hat, fällt auf, dass es jedes Mal mit einer anderen Sendung beginnt. Insgesamt sechzehn unterschiedliche Kurzgeschichten werden so in Form von verschiedenen Fernsehkanälen erzählt. Das Lied selbst handelt von einer Frau, die ihr Zuhause verliert und ein „Rolling Stone“, also ein Landstreicher, wird.
Produziert wurde das Musikvideo von der "Digital Media Company Interlude“. Bob Dylan hat sich damit einen grandiosen Klassiker ausgesucht für ein ebenso faszinierendes Video. Die Idee gewinnt neue Fans und schafft Begeisterung unter allen Kreativen und denen, die es dadurch vielleicht noch werden. Die Erlaubnis an den Zuschauer, den Videoablauf individuell zu gestalten, macht das Lied natürlich umso interessanter und nie langweilig. So wird man mal schnell dazu verleitet, „Like A Rolling Stone“ zwei oder sogar drei Mal hintereinander anzuschauen.