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In Mount Kimbie feat. King Krules Video zu "You Took Your Time" nimmt uns Regisseur Marcus Söderlund mit auf eine Reise durch die urbanen Gegenden außerhalb von London.

Neues Video: Mount Kimbie

Autor(en): Sophia Knopf am Freitag, 5. Juli 2013

Regisseur Marcus Söderlund drehte das Video zu Mount Kimbie feat. King Krule's "You Took Your Time". Das Ergebnis ist eher ein Film. Laut ins Auge!

Regisseur Marcus Söderlund drehte das Video zu Mount Kimbie feat. King Krule's "You Took Your Time". Das Ergebnis ist eher ein Film. Laut ins Auge!

Als das britische Duo Mount Kimbie vor drei Jahren ihr Debütalbum „Crooks & Lovers“ veröffentlichte, sprengten sie damit alle Grenzen, die man dem Genre „Dubstep“ bisher auferlegt hatte. Wie vielfältig, zurückhaltend, aufregend und spannungsvoll sie sein können, zeigen sie auch auf ihrem im Mai erschienenen, langersehnten Folgealbum „Cold Spring Fault Less Youth“. Den Track „ You Took Your Time“ nahmen sie gemeinsam mit King Kule auf – jetzt erschien über NOWNESS das zugehörige Musikvideo.

Dass man etwas Großes erwarten kann, zeigen schon die ersten zwei Sekunden: Statt einem „Musikvideo“ kündigt der Vorspann „A Film by Marcus Söderlund“ an. Wer bei diesem Namen das vage Gefühl eines Déjà-Vus hat, liegt vollkommen richtig: Nicht erst seit seinen Regiearbeiten für verschiedene schwedische Bands, The XX oder Jessie Ware ist der Fotograf und Director als gefragter Musikvideoregisseur bekannt. Nun schaffte er für Mount Kimbie ein einfühlsames Gesamtkunstwerk, das auch wunderbar ohne Farbe auskommt. Gedreht wurde außerhalb von London, in urbanen Gegenden Tilbury's.

 

“Now did you see me?/ I killed a man/ They all stayed down/ But he chose to stand”

Statt der gewöhnlich distanzierten Zuschauerposition, wird man durch die besondere Kameraführung in das Geschehen involviert -die ersten Szenen beobachten wir selbst, natürlich inklusive leichter, langsamer Kameraschwankungen, die das gleichförmige Auf und Ab unserer Schritte zu imitieren scheinen.

Aufblenden: Mit den ersten wabernden Klängen von „You Took Your Time“ biegen wir scharf um eine hell gestrichene Hausecke. Erkennen erst im nächsten Augenblick, dass wir durch die offene Haustür gehen uns nun durch einen engen Gang bewegen, auf beiden Seiten mit Blümchenmuster tapeziert. Das Ende des Flures mündet in ein Zimmer, vor einem Fenster machen wir die füllige Gestalt eines dunkel gekleideten Mannes aus. “Now did you see me?/ I killed a man/ They all stayed down/ But he chose to stand” lässt King Krule von sich hören. Nicht nur die kontrastreichen Bilder, das Schwarz und Weiß, vermitteln einen Eindruck von Trostlosigkeit. Die folgenden Szenen zeigen Kinder, denen der Wind Plastiktüten um den Kopf weht. Oder ein brennendes Auto, der Rauch steigt in schwarzen Wolken gen Himmel, wir blicken ihnen nach.

Und wo ist die Moral von der Geschicht?

Mount Kimbie, King Krule und Marcus Söderlund nehmen uns mit auf eine Reise, bei der wir nicht einfach gebeten werden mitzukommen. Man hat das Gefühl unverfälschte Einblicke zu bekommen. Das wirkt möglicherweise aber auch etwas beängstigend. Vor allem, weil im ersten Moment nicht wirklich ersichtlich ist, wie die ganzen Szenen zusammenhängen. Stellen sie eine generationenübergreifende Handlung dar, bei der wir anhand von Rückblenden selbst die Ereignisse rekonstruieren sollen? Oder steckt möglicherweise gar kein System dahinter, besteht genau darin das Faszinierende? Die verschiedenen Eindrücke zu interpretieren kann auf viele Weise geschehen – vielleicht müssen wir das aber auch gar nicht. Kai Campos, die eine Hälfte von Mount Kimbie, meinte in einem Interview mit Nowness: „The main thing I wanted to avoid was a moral to the story. That’s not what we do musically, and I don’t think that would have worked, especially for this song. So I wanted it to have a lot of strong imagery in it.“ A strong imagery – eine starke Bildhaftigkeit oder Symbolik – das haben sie mit diesem großartigen Video auf jeden Fall geschaffen.

 

Video- und Bildquelle: "You took your time" auf nowness.com

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