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Die Blattlaus

Autor(en): Helena Eberl am Sonntag, 9. Juni 2013
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Quelle: © Winfried(to.wi)

Die Gartensaison hat begonnen, überall grünt und blüht es. Es gibt aber Insekten, die uns die Freude am Gärtnern vermiesen. Die Gartensaison hat begonnen, überall grünt und blüht es. Es gibt aber Insekten, die uns die Freude am Gärtnern vermiesen.


Zapfen für den Pflanzensaft

„Das ungeübte Auge erkennt einen Lausbefall oft erst, wenn sich die Blätter einer betroffenen Pflanze einkräuseln“, erklärt Rudolf Schacherl, Agrar-Ingenieur und Gartenbauvereinsvorsitzender . „Bei stärkerem Befall verkümmern die Triebspitzen sogar.“ 
Zum Befall kommt es, da sich die Blattlaus vom kohlenhydratreichen Pflanzensaft ernährt. "Sie zapfen die oberirdischen Teile der Pflanzen an, um deren Pflanzensaft zu saugen. Besonders kommt es ihnen dabei auf die darin enthaltenen eiweißartigen Bausteine an. Überschüssige zuckerhaltige Bestandteile scheiden sie als sogenannten Honigtau aus“, so Rudolf Schacherl. Dieser Honigtau ist besonders bei Ameisen sehr begehrt. Manche Ameisenarten halten sich die Läuse als Melkkühe und verteidigen sie sogar gegen Feinde. 

Schadwirkungen des Lausbefalls

Auf dem Speiseplan der Blattlaus können grundsätzlich fast alle Obstarten und Gemüse- und Zierpflanzen stehen, meint Rudolf Schacherl. Viele Gärtner und Obstbauern sind deshalb schlecht auf Blattläuse zu sprechen. „Junge Bäume und Gemüsepflanzen werden bei stärkerem Befall in ihrer Entwicklung gehemmt. Die größte Schadwirkung besteht jedoch in der Übertragung von Viruskrankheiten.“

Bekämpfung

Um diese negativen Beeinträchtigungen zu verhindern macht eine Schädlingsbekämpfung Sinn. Dabei unterscheidet man zwischen biologischer und chemischer Bekämpfung. Die biologische Variante funktioniert durch das Ansiedeln natürlicher Blattlaus-Feinde an betroffenen Pflanzen. Darunter fallen Marienkäfer, Flor- und Schwebfliegen, Schlupfwespen sowie einige Käferarten. Das Auftragen von Seifenlösung ist ein bekanntes Hausmittel, dem Experte Rudolf Schacherl allerdings wenig Erfolgsaussicht zuspricht. „Bei einer chemischen Bekämpfung sollte man Mittel verwenden, die eben diese Nützlinge möglichst schonen und für die betreffende Kultur von der Biologischen Bundesanstalt zugelassen sind. Der Laie sollte sich hier unbedingt beraten lassen.“

Süßer Nebeneffekt

Man mag es nicht vermuten, aber von einem bestimmten Lausbefall profitieren wir sogar. „Auch unsere Waldbäume wie Tanne oder Fichte haben in manchen Jahren besonders viele Läuse. Deren Ausscheidungen tragen die Bienen in ihren Stock. Daraus wird der begehrte dunkle Waldhonig gewonnen. Über solche lausigen Zeiten freut sich dann der Imker.“
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