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Hai & Prejudice

Autor(en): Vinzent-Vitus Leitgeb am Sonntag, 17. August 2014
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Quelle: Radio M94.5, Magdalena Pulz

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Haie gelten als die „Raubtiere des Meeres“. Blutrünstig und einfach nur gefährlich. Wer sich länger mit ihnen auseinandersetzt, erkennt aber: Auch Haie sind vor Vorurteilen nicht sicher.

Haie gelten als die „Killer der Meere“. Blutrünstig und einfach nur gefährlich. Wer sich länger mit ihnen auseinandersetzt, erkennt aber: Auch Haie sind vor Vorurteilen nicht sicher.

Mehr als 500 verschiedene Hai-Arten schwimmen in den sieben Weltmeeren und größeren Flüssen. Ihr Skelett besteht - im Gegensatz zu Knochenfischen - aus Knorpel, ihre nächsten Verwandten sind die Rochen und Seekatzen. Sieben Sinne, wie beispielsweise die Nachtsicht oder ein Gespür für Elektrizität, machen sie dabei wesentlich intelligenter als es viele Menschen vorschnell annehmen. Bei der Messung der Haie im Münchner Großaquarium Sea-Life ist schnell eines klar geworden. Geschichten hin oder her: Haie sind mehr als hirnlose Killerfische.

Vorurteil 1: Haie können nur atmen, wenn sie schwimmen

Zum Wissen der Marke "hab ich mal irgendwo gehört" zählt bei vielen Menschen, dass Haie bei körperlichem Stillstand ersticken. So müssen sie auch im Schlaf weiterschwimmen und mit den Kiemen frisches Wasser einsaugen. Wenngleich dieser Fakt für Hochseehaie durchaus zutrifft, zeigt sich der Großteil der anderen Haie davon unbeeindruckt. Das bestätigt auch Franziska Müller von Sea-Life: „Wir haben hier zum Beispiel auch Ammenhaie, die zur Art der Grundhaie gehören. Die leben sehr nahe am Boden und können dort auch problemlos liegen bleiben und atmen.“ Gleiches gilt für Haie in Riffen und Flüssen. Die meisten Haiarten überleben den Stillstand problemlos.

Vorurteil 2: Der brutale Killer beißt zu

Jährlich sterben mehr fünfmal mehr Menschen durch den Kontakt mit Quallen als durch Hai-Attacken. Auch Dr. Jens Bohn will die Haie in dieser Hinsicht in Schutz nehmen: „Haie sind keine angriffslustigen Killer.“ Manche Arten wie die Grund- und Riffhaie beißen nicht einmal zu, sondern saugen ihre Nahrung eher ein. Das sogenannte Saugfressen ist insbesondere dafür geeignet, wirbellose Tiere aus Felsspalten zu „jagen“. Viele Unterarten fressen nicht einmal Fisch. Nicht jeder Hai schärft also täglich seine Zähne an den anderen Bewohnern der Ozeane.

Vorurteil 3: Einzelkämpfer der Meere

Dass Haie eine eigene Persönlichkeit oder sogar Zutrauen zu bestimmten Personen entwickeln können, ist schwer zu glauben. Dabei wissen die Tiere ganz genau: Man beißt nicht die Hand, die einen füttert. Einmal pro Woche steigen im Münchner Sea-Life Taucher zu den Fischen ins Aquarium und geben ihnen das Futter direkt. Die Haie freuen sich auf die Gesellschaft und erkennen sogar ihren Lieblingstaucher wieder. Auch mit Bayerns einziger Meeresschildkröte „Gonzales“ verstehen sie sich ausgezeichnet. In freier Natur leben die Tiere genauso oft in Schwärmen zusammen.

Wenn Haie in Punkto Gefährlichkeit also in vielen Fällen überschätzt werden, darf man sie wiederum in Sachen Intelligenz und Vielfältigkeit niemals unterschätzen.

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