SPOT Festival 2015
Wir sind nicht Hamburger Schule!
In Deutschland sind sie nicht mehr ganz unbekannt. Jetzt haben sich Wilhelm Tell Me auf dem SPOT Festival auch international präsentiert.
3 Tage, 24 Locations, über 100 Künstler - das ist das SPOT Festival in Aarhus, Dänemark. Seit 21 Jahren präsentieren sich dort die heißesten Newcomer aus nordischen Ländern. Dabei ist jede Musikrichtung von Indie bis Hip Hop vertreten. In diesem Jahr war auch die Hamburger Band Wilhelm Tell Me am Start und hat den Dänen gezeigt, wie deutscher Indie-Pop so klingen kann. M94.5 hat sie vor ihrem Auftritt auf dem SPOT Festival getroffen und mit ihnen über ihre Musik und das Festival gequatscht.
"Für uns war es wichtig, dass wir uns eine eigene Geschichte erschaffen können."
2010 haben sich Sänger Henning und Bassist Matthias über eine Internet-Anzeige gefunden. Henning war neu in Hamburg und auf der Suche nach Bandmitgliedern. So wurde Wilhelm Tell Me ins Leben gerufen. Mittlerweile werden sie noch von Schlagzeuger Paul unterstützt. Von Anfang an machen sie alles selbst: eigenes Label, eigene Promotion. Im November 2011 brachten sie schon ihr Debütalbum „Excuse my French“ raus. Darauf folgten mehrere Singles und Auftritte auf dem Melt!, dem Reeperbahn Festival und bei NeoParadise.
Im September 2014 erschien dann das zweite Album „A Short Story For The Road“. Ein Konzeptalbum, dass von einem Roadtrip durch die USA handelt.
"Das SPOT ist eine riesen Chance für uns!"
Den Auftritt auf dem SPOT sehen sie als große Möglichkeit, sich international zu präsentieren und live zu überzeugen. Mit Songs wie „So Into You“ konnten sie dem Publikum ordentlich einheizen und die Leute zum Tanzen bringen.
Auf dem SPOT Festival zu spielen ist für eine Deutsche Band nicht alltäglich. Was bedeutet das Festival Für euch?
"Wir hatten durch Spotify Glück, dass wir schon international Gehör gefunden haben. Das Festival ist jetzt die perfekte Gelegenheit um zu zeigen, was wir live können."
Ihr macht eure Musik komplett selbst, vom Songwriting bishin zur Promo. Was ist der Vorteil für euch?
"Wir wollten sofort starten und haben direkt nach vier Monaten unsere erste Single rausgebracht. Hätten wir diesen Plattenvertrags-Traum bei anderen geträumt, wären wir wahrscheinlich heute in der Promotion für unsere erste Single-Auskopplung. Wir wollten uns unsere eigenen Geschichte erschaffen. Das hat natürlich Vor- und Nachteile."
Vor zwei Jahren gab es ein kleines Experiment, in dem ihr innerhalb von sechs Wochen einen Song geschrieben, aufgenommen und ins Internet gestellt habt. Wie gut hat das funktioniert?
"Ich muss zugeben, zeitlich war es mit sechs Wochen ziemlich knapp. Wenn man alles selbst macht, so wie wir, bekommt man das nicht so einfach hin. Wir haben das drei Songs lang durchgezogen, das hat super geklappt. Aber dann haben wir entschieden lieber unsere EP „A Short Story For The Road“ zu machen."
Euren Musikstil bezeichnet ihr als Post-Indie-Pop. Was genau ist das denn?
"Viele Teile von „Excuse my Frensh“ waren klarer Indiepop. Aber irgendwann haben wir gemerkt, dass wir uns Soundtechnisch nicht so einen engen Rahmen setzen wollen. Wir wollten nicht immer nur die Kllschees bedienen müssen und nicht nur Indie-Gitarren benutzen müssen. Wir versuchen Indie-Pop einfach für uns persönlich auf eine Nach-Ära zu bringen."
Ihr kommt aus Hamburg, aber klingt nicht nach Hamburger Schule. Entfernt ihr euch bewusst von dem Stil?
"Also wir können nicht sagen, dass wir uns bewusst davon entfernen. Wir finden ganz viel aus der Hamburger Schule auch gut und hören das auch, aber wir sind keine gebürtigen Hamburger und identifizieren uns nicht so richtig damit. Wir fühlen uns eher im anglo-amerikanischen Umfeld zu Hause."
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